Jahres-Rückblick

Kraft hob wieder ab und Ende der Bullen-Dominanz

Salzburg
31.12.2024 21:00

Das Sportjahr 2024 im „Krone“-Rückblick. Überflieger Stefan Kraft triumphierte bei der Skiflug-WM und im Gesamtweltcup. Dafür blieben die Fußball-Bullen erstmals seit der Saison 2012/13 titellos. Und was sich sonst noch tat.

Gleich zum Positiven: Überflieger Stefan Kraft hob auch 2024 wieder sportlich ab – menschlich blieb er stets geerdet. Die Hand an der Brust, die Mütze abgenommen, die Hymne inbrünstig mitgesungen. Als Stefan Kraft bei der Skiflug-Heim-WM am Kulm mit dem letzten Flug Gold eroberte und wenig später „Land der Berge, Land am Strome“ für ihn ertönte, war er sichtlich ergriffen. Salzburgs Überflieger hatte es wieder einmal geschafft, er hatte am Tag X abgeliefert. Und wie! Nach drei Einzel-Titeln bei Nordischen Weltmeisterschaften gelang ihm nun auch bei der Weitenjagd in der Steiermark der Sprung aufs oberste Stockerl.

„Das war einer der schönsten Tage meines Lebens. Noch nie habe ich so viele Menschen die Nationalhymne singen gehört. Das geht ans Herz und war meine schönste Siegerehrung“, erklärte der Überflieger. Der es nicht bei einem Titel beließ. Nach 2017 und 2020 durfte er mit Ende der Saison 2023/24 zum bereits dritten Mal die große Kristallkugel für den Gesamtweltcupsieger in Empfang nehmen. „Das war meine beste Saison“, sagte der 31-Jährige in der Retrospektive. Genug hatte er damit allerdings nicht, wie sein Sieg zum Auftakt der Vierschanzentournee 2024/25 bewies. „Krafti“ hält jetzt schon bei 44 Einzelerfolgen im Weltcup und ist damit Dritter in der ewigen Bestenliste. Besonders bemerkenswert: Trotz all seiner Erfolge hob der Pongauer immer nur sportlich ab und blieb menschlich stets geerdet.

Gerhard Struber blieb mit den Kickern titellos, sein Nachfolger wurde schon wieder entlassen. (Bild: Andreas Tröster)
Gerhard Struber blieb mit den Kickern titellos, sein Nachfolger wurde schon wieder entlassen.

Ende der erdrückenden Dominanz
Alles hat ein Ende, auch die Dominanz der Bullen im österreichischen Fußball. Nach zehn Spielzeiten in Folge blieb Salzburg erstmals wieder ohne Titel. Die Mozartstädter mussten sowohl in der Bundesliga (mit zwei Punkten Rückstand), als auch im ÖFB-Cup Dauerrivale Sturm Graz den Vortritt lassen. Insgesamt drei Trainer durften in diesem Jahr ihr Glück an der Salzach versuchen. Gerhard Struber wurde im April als Tabellenführer von seinen Aufgaben entbunden. Interimstrainer Onur Cinel gelang es nicht, den Meisterteller in sechs verbleibenden Spielen nach Hause zu bringen. Pep Lijnders, Langzeit-„Co“ von Jürgen Klopp, sollte den Klub mit Saisonbeginn in neue Sphären führen. Doch das Gegenteil war der Fall. Nach einem guten Start schlitterten die Bullen in eine nie dagewesene Krise, die im Dezember zum Ende der Amtszeit des Niederländers führte. Nachfolger ist ein alter Bekannter: der Deutsche Thomas Letsch.

Nach drei Rennen riss sich Marcel Hirscher im Training das Kreuzband. (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Nach drei Rennen riss sich Marcel Hirscher im Training das Kreuzband.

„Herzensprojekt“ nach drei Rennen vorbei
Fünf Jahre nach seinem Rücktritt verkündete der achtfache Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher im April sein Sensations-Comeback im alpinen Skizirkus. Statt für den ÖSV fuhr der Annaberger auf den Latten seiner Marke Van Deer-Red Bull Sports aber für die Niederlande, das Heimatland seiner Mutter. Bitter: Sein „Herzensprojekt“ fand schon nach drei Weltcup-Rennen ein jähes Ende. Beim Training auf der Reiteralm zog sich der Gewinner von 67 Weltcuprennen einen Kreuzbandriss zu. Fortsetzung ungewiss.

Schon jetzt eine der Größten
Vali Höll räumte im Jahr 2024 ab. Neben dem dritten Gesamtweltcupsieg feierte die Downhill-Dominatorin ihren dritten Weltmeistertitel in Folge. Damit avancierte die Saalbacherin im Alter von mittlerweile 23 Jahren zur bereits dritterfolgreichsten Athletin ihrer Sportart – aller Zeiten.

Dritter Eishockeyliga-Titel in Serie
Die Bulls wurden auf dem Weg zum Titel bis aufs Letzte gefordert, ehe auf Klagenfurter Eis mit 6:2 das Meisterstück fertig gezimmert war. Damit setzte sich erstmals ein Klub dreimal in Folge die Eishockeyliga-Krone auf – für Salzburg ist es gesamt die Neunte. Oliver David holte gleich im ersten Cheftrainer-Jahr den Titel.

Zahlen des Jahres

VIER PODESTPLÄTZE ... im Ski-Weltcup gab es für das Bundesland Salzburg. Mirjam Puchner fuhr dreimal, Stefan Brennsteiner einmal aufs Stockerl.

3898 TREFFER ... fielen in der aktuellen Herbst-Saison im Salzburger Fußball-Unterhaus von der Salzburger Liga bis zur Damen-Liga.

25000 ZUSCHAUER ... waren es gefühlt für Trainer Pep Lijnders, als die Bullen im Cup daheim gegen WSG Tirol vor der Trauerkulisse von 2437 Zuschauern spielten.

EM-Gold für Olympia-Kandidatin
Skibergsteigen boomt – und Sarah Dreier ist mittendrin statt nur dabei! Die Pinzgauerin war in der Vertical-Disziplin im abgelaufenen Jahr die beste Athletin, holte sich die kleine Kristallkugel und triumphierte zudem bei der EM.

Medaillen-Hattrick ist komplett
In Tokio verpasste Speerwerferin Natalija Eder 2021 knapp das Podest. Bei den Paralympics in Paris durfte die Union Salzburg LA-Athletin wieder jubeln. Mit Bronze (wie 2012 und 2016) komplettierte sie ihren Medaillen-Hattrick. Cornelia Wibmer (Handbike) feierte in Frankreich ihr Debüt.

Jubelte über Paralympics-Bronze: Natalija Eder (Bild: GEPA pictures)
Jubelte über Paralympics-Bronze: Natalija Eder

In der Weltspitze angekommen
Auf den ersten Weltcupsieg muss Stefan Rettenegger zwar noch warten, dennoch ist der 22-jährige Kombinierer in diesem Jahr so richtig in der Weltspitze angekommen. Elf Einzel-Podestplätze hievten ihn auf Rang zwei im Gesamtweltcup.

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