Nach Aus der Fabrik

Die „Echten“ kommen jetzt aus Tschechien

Die kleine goldene Schokokugel wird jetzt im Ausland hergestellt. Plakate mit dem Hinweis auf das Produktionsland Österreich findet man noch an mehreren Stellen in der Mozartstadt.

(Bild: Tröster Andreas/ANDREAS TROESTER)

Mirabell-Mozartkugeln rollen nach dem Aus der Salzburg Schokolade künftig im ehemaligen „Ostblock“ vom Band.

Am 6. Dezember 2024 rollte das letzte Mal eine „echte Salzburger Mozartkugel“ in Grödig vom Band. Der Süßwarenriese Mondelez hatte die Lizenz für die Mirabell-Kugeln aus Salzburg abgezogen. Die KEX-Gruppe sah sich gezwungen das Werk der Salzburg Schokolade zu schließen. Nicht einmal drei Jahre nach der Rettung aus der Pleite.

Süßwarenriese hält sich bedeckt
Noch stehen an vielen Stellen in Land und Stadt Salzburg Plakate, die für die „echten Salzburger“ werben. Wichtigstes Prädikat: Hergestellt in Österreich. Einziger Haken daran ist jedoch, dass das offenbar nicht mehr stimmt. Zwar gibt es noch Lager- und Restbestände mit dem Siegel „Made in Grödig“ , die Produktion wurde von Mondelez aber längst anderweitig vergeben. Offiziell und auf mehrfache Nachfrage hält man sich bedeckt. Eine Sprecherin verweist lediglich auf Produktion innerhalb des europäischen Netzwerks des Schokoladeproduzenten.

Dem Vernehmen nach dürften die Mozartkugeln, die als einzige das Prädikat „echte Salzburger“ tragen, künftig in Tschechien produziert werden. Mondelez betreibt dort drei Werke. Unter anderem die größte europäische Keksfabrik mit 1000 Angestellten.