Zum Jahresbeginn

Polarlichter lassen Österreichs Himmel leuchten

Österreich
02.01.2025 08:27

Bereits in der Silvesternacht wurden Polarlichter über Österreich sichtbar und von Webcams eingefangen. Am Mittwochabend setzte sich das seltene Naturschauspiel fort – auch über Kärnten und der Steiermark. Auch für 2025 sagen Experten eine vielversprechende Prognose voraus. 

In der Silvesternacht von Dienstag auf Mittwoch sowie am Neujahrsabend waren erneut Polarlichter über Österreich sichtbar. Ein Sonnensturm sei laut dem Wetterdienst GeoSphere Austria auf die Erde getroffen und für einen intensiven geomagnetischen Sturm gesorgt. Diese mache ihn zum viertstärksten des aktuellen Sonnenzyklus, heißt es in einem Post auf der Nachrichtenplattform X. 

Beeindruckende Aufnahmen aus Kärnten und Steiermark
Auch in der Folgenacht sorgten bunte Lichter für ein Naturschauspiel am Himmel Österreichs. Die Wetterlage begünstigte die Beobachtungen zusätzlich. Abgesehen von lokalen Nebelfeldern in Niederungen im Osten und Süden bleibt der Himmel in vielen Regionen gering bewölkt. Bereits am frühen Abend des ersten Jänners konnten erste Aufnahmen der Polarlichter festgehalten werden, etwa nördlich vom Hartberg in der Steiermark: 

Bis zu fünf starke Sonnenstürme für 2025 erwartet
Auch für 2025 sagen Experten eine gute Prognose für Polarlichter voraus. Grund dafür ist die anhaltend hohe Sonnenaktivität, wie der Leiter des Austrian Space Weather Office von GeoSphere Austria in Graz, Christian Möstl, erklärte. Er erwartet drei bis fünf starke Sonnenstürme, die das Potenzial für Polarlichter in Österreich besitzen.

Seit dem 18. Jahrhundert wird die Sonnenaktivität gemessen, und zwar anhand der Zahl der Sonnenflecken und -fleckengruppen, aus der die sogenannte „Sonnenfleckenrelativzahl“ berechnet wird. Rund alle elf Jahre erreicht diese ein Maximum, 2024/25 befindet sich unser Zentralgestirn im Maximum des Sonnenzyklus Nr. 25.

In Prein an der Rax in Niederösterreich waren die Polarlichter am Neujahrsabend ebenfalls gut zu erkennen.  (Bild: Leserreporter)
In Prein an der Rax in Niederösterreich waren die Polarlichter am Neujahrsabend ebenfalls gut zu erkennen. 

Die Erde haben im vergangenen Jahr rund 50 Sonnenstürme getroffen – die höchste Zahl der vergangenen zwei Jahrzehnte. „Nach unserer Erfahrung haben etwa zehn Prozent davon das Potenzial für Polarlichter in südlicheren Breiten, etwa in Österreich“, so Möstl. Tatsächlich wurden 2024 vier starke geomagnetische Stürme registriert.

Zitat Icon

Nach unserer Erfahrung haben etwa zehn Prozent der 50 die Erde treffenden Sonnenstürme das Potenzial für Polarlichter in südlicheren Breiten, etwa in Österreich.

Christian Möstl, Leiter des Austrian Space Weather Office von GeoSphere Austria in Graz

Stärkster Sonnensturm im Mai 2023
In der Nacht auf den 11. Mai 2023 sorgte der stärkste Sonnensturm seit 2003 für spektakuläre Polarlichter, die sogar in der hell erleuchteten Großstadt Wien sichtbar waren. „Das war wohl das beste Nordlicht-Event, das je fotografiert wurde, vor allem dank der Smartphones, die Farben besser einfangen, als das Auge sie sieht“, erklärt Möstl. Auch am 11. Oktober waren die durch einen Sonnensturm verursachten Leuchterscheinungen in Westösterreich zu sehen, allerdings wetterbedingt nur in geringerem Umfang.

Am Neujahrsabend gegen 18:30 waren in Bad Kleinkirchheim in Kärnten die Polarlichter besonders gut zu sehen:

Damit Polarlichter in unseren Breiten sichtbar sind, müssen mehrere Faktoren zusammenkommen: Neben der Sonnenaktivität spielen klares Wetter, eine geringe Bewölkung und ein nicht zu heller Mond eine entscheidende Rolle. Auch die Jahreszeit und die Uhrzeit des Phänomens sind wichtig – es sollte dunkel genug sein, und die Menschen müssen noch wach sein, um das seltene Schauspiel zu erleben.

Weniger Polarlichter nach 2025 zu erwarten
Für die Jahre nach 2025 erwartet Möstl dann wieder weniger Sonnenstürme. Diese würden allerdings in der abnehmenden Phase des Sonnenzyklus dazu tendieren, etwas stärkere Effekte zu verursachen, wenn sie über das Erdmagnetfeld fegen. „Damit gibt es sogar bis 2027 noch Chancen, auch in Mitteleuropa den Himmel tanzen zu sehen.“

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