Der Kärntner Franz Arneitz erlebte als Soldat des k.u.k Infanterieregiments Nr. 7 Graf von Khevenhüller alle Jahre des Ersten Weltkrieges. In seinem Tagebuch hielt er alles fest, was er damals erlebt hatte.
Unseren letzten Beitrag widmeten wir den Tagen rund um den Jahreswechsel 1917/18. Franz Arneitz und seine Kameraden erlebten ein trauriges Silvester an der Italienfront, kurz zuvor waren unzählige Soldaten bei der Erstürmung des Monte Asolone gefallen. Nach einer Pause ging es für seine Einheit zum Monte Grappa:
Hier unter dem Monte Grappa waren nur Feldwachen. Heute konnte ich betrachten, wie unsere Artillerie drei italienische Flieger heruntergeschossen hat. Die Flieger treiben hier ein großes Unwesen. Sie kommen ganz nieder und pfeffern direkt vom Flieger aus auf uns. Fürchterlich aber ist es anzusehen, wie hoch in den Lüften auf einmal ein Flieger zu brennen anfängt. Wir sehen noch, wie zwei Mann herausgesprungen sind.
Tauwetter brachte Leichen zum Vorschein
Als es zu tauen anfing, kamen die Leichen der im Herbst gefallenen Soldaten zum Vorschein. Tagtäglich waren wir damit beschäftigt, sie in diesen Höhen auf eine Wiese zu befördern, wo wir sie dann in ein Massengrab betteten. Die Feldwache, die ich zu befehligen hatte, befand sich in einem Erdloch, in dem wir uns zusammenkauerten. Nur in der Nacht konnten wir in der Mitte ein Feuer machen und uns etwas wärmen. Nun fing es zu regnen und zu schneien an. Wir wurden in unserer Erdbehausung ganz durchnässt. Das ist ein elendes Dasein und man ist schon ganz abgestumpft gegen all die Strapazen.
Tagebuch als Publikation
Historiker Andreas Kuchler fasste Arneitz’ Aufzeichnungen in „Meine Erlebnisse in dem furchtbaren Weltkriege 1914-1918“ zusammen. Lesen Sie das nächste Mal, wie Arneitz das Ende des Krieges erlebte.
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