Familie verlor alles

Defekt an Spielzeugauto löste Flammeninferno aus

Steiermark
02.01.2025 18:00

Nachdem der höchstgelegene Bergbauernhof in der steirischen Gemeinde St. Georgen am Kreischberg in der Silvesternacht ein Raub der Flammen wurde, ist die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung groß. Indes warnen Brandschutzexperten vor der Gefahr von Akkus in Geräten.

Zwei Tage nach der verheerenden Brandkatastrophe in St. Georgen am Kreischberg sitzt der Schock in der 1680-Einwohner-Kommune noch tief. Wie berichtet, war der höchstgelegene Bergbauernhof des Ortes in der Silvesternacht in einem Flammenmeer untergegangen, die sechsköpfige Familie verlor das Dach über ihrem Kopf.

Auch der Carport, in dem drei Fahrzeuge abgestellt waren, brannte völlig aus. „Die Solidarität in der Gemeinde ist groß“, berichtete Bürgermeisterin Cäcilia Spreitzer am Mittwoch der „Krone“. Das zeigt sich nicht zuletzt an der großen Welle finanzieller Hilfsbereitschaft: Auf der Online-Plattform „Gofundme“ startete Astrid Brandstätter, Schwägerin der betroffenen Familie, einen Spendenaufruf – nach kurzer Zeit wurde bereits die 100.000-Euro-Marke überschritten.

Zitat Icon

Beim Überwintern von Akkus sollten diese vorzugsweise in nicht brennbaren Behältnissen, beispielsweise in Metallschränken, gelagert werden. Beim Laden immer ein passendes Ladegerät verwenden!

(Bild: Herbert Hasenbichler)

Herbert Hasenbichler, Geschäftsführer der Landesstelle für Brandverhütung

Nach intensiven Ermittlungen konnte das Landeskriminalamt Steiermark in Zusammenarbeit mit einem Brandsachverständigen die Ursache des Infernos ausmachen. In dem überdachten Autoabstellplatz wurden auch Sportgeräte und Kinderspielzeuge gelagert – „wir gehen davon aus, dass der Brand durch einen technischen Defekt an einem ferngesteuerten, akkubetriebenen Spielzeugauto seinen Ausgang genommen und sich im Carport weiterentwickelt hat“, berichtet Herbert Hasenbichler, der Geschäftsführer der Landesstelle für Brandverhütung Steiermark.

Die Hauptursachen für Brände von Akkus
Wie kann es zu Bränden an Akkus, wie sie in verschiedensten Geräten in steirischen Haushalten verwendet werden, kommen?

„Die typischen Haushaltsakkus haben eine relativ hohe Brandwahrscheinlichkeit, wenn sie insbesondere durch ein ungeeignetes Ladegerät überladen werden“, warnt Brandschutzexperte Hasenbichler. Dazu kommt noch die Gefahr der so genannten Tiefenentladung: Ist die Kapazität von Lithium-Ionen-Akkus (zum Beispiel von Elektro-Rasentrimmern) vollständig erschöpft, beginnen sie ebenfalls leicht zu brennen – gefährlich ist das bei der Überwinterung in kalten Kellern.

Falsche Lagerung ist „brandgefährlich“
Brände können zudem leicht durch „mechanische Beschädigung von Akkus, etwa durch Aufprall auf hartem Boden oder durch Produktfehler, entstehen“, sagt Hasenbichler. Zu kalte oder zu warme Lagerung ist überdies „brandgefährlich“.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Steiermark



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt