Beim Mega-Spektakel im Klagenfurter Stadion haben die Raunzer ganz offensichtlich wieder Hochsaison. Auf der Schleppe Alm sah man bei den ersten „Big Air“-Events in Kärnten einst schon Historisches – vielleicht auch diesmal wieder? Tickets für die Weltcup-Bewerbe gibt es jedenfalls noch genug. . .
Die Foren quellen über – mit Negativmeldungen gegen das am Samstag mit den Freeskiern beginnende „Big Air“-Weltcup-Event im Wörthersee-Stadion. Wieso denn unbedingt 40 Tonnen Schnee vom Nassfeld per LKW angeliefert werden müssen? Wer das ganze Theater bezahlt? Die Internet-Raunzer haben wieder Hochsaison. . .
Und so geht die „Krone“ dem mal auf den Grund: Was kostet das Event also wirklich?
10.000 Tickets pro Tag weg
Der Kartenverkauf verläuft allerdings etwas träger als gedacht. Die Veranstalter hatten 20.000 Fans pro Tag erhofft, aktuell sieht es nach 10.000 aus. Was aber absolut kein Beinbruch sein sollte, für die Chefs von „Limited Events“ so ein Nullsummenspiel werden dürfte. „Damit wären wir für die Premiere natürlich vollauf zufrieden“, sagt Organisator Patrick Riepl.
Ganz offensichtlich zieht der Sport aber also weniger als gedacht – was in Kombination mit den Live-Acts um Culcha Candela, Gabry Ponte, Bonez MC & Co. doch verwundert. „Man müsste wohl alles noch viel mehr auf Musik und Show aufziehen – wir sind nicht die Stars“, hatte Olympiasiegerin Anna Gasser bei der Kärntner Sportgala in Villach sogar gemeint.
Einst sprangen die Stars auf der Schleppe Alm
Funktioniert hat es so aber schon mal! Denn es ist nicht der erste „Big Air“-Weltcup in Kärnten. Bereits 2004 und 2006 sprangen auf der nun brachen Schleppe Alm die weltbesten Boarder über die immer noch ersichtliche Schanze.
Damals zog mitunter Franz Vallant das Event an Land. Und das gar mit einem Mini-Budget von gut 250.000 € – freilich nicht vergleichbar und mit ganz anderen Dimensionen. „Aber den Schnee haben auch wir anliefern lassen – von der Innerkrems“, erzählt der 72-jährige Villacher Vallant. Aufgeregt hatte sich damals kaum einer – soziale Medien gab’s in der Art noch nicht. Und die Begeisterung war eine Spur größer: 15.000 bzw. 20.000 Fans kamen – jeweils an einem Tag! Und diese sahen Historisches:
2006 jubelte erstmals ein Österreicher
Denn 2006 krönte sich der Salzburger Stefan Gimpl zum ersten rot-weiß-roten „Big Air“-Weltcupsieger überhaupt. Ausgerechnet auf Kärntner Boden. Vielleicht erleben wir mit Anna Gasser nun gar den ersten Kärntner Triumph auf Kärntner Boden? Der würde mit Live-Bildern dann um die Welt gehen – und die von der Wirtschaftskammer errechnete regionale Wertschöpfung zwischen fünf und acht Millionen Euro noch einmal garnieren. Und wohl auch die ewigen Raunzer zufriedenstellen.
Los geht’s! Nach langer Aufbauphase im Wörthersee-Stadion steigt am heutigen Freitag die Quali für die Big-Air-Weltcups der Freestyle-Skier am Samstag und Snowboarder am Sonntag. Im Sog von Snowboard-Star Anna Gasser springen zwei Kärntner Talente von der 45 Meter hohen Rampe.
„Bedingungen sind schwierig“
Der Ferlacher Eric Dovjak kennt diese sogar schon. 2022 sprang er bei seinem Weltcup-Debüt in Chur (Sz) auf eben dieser Schanze zu Platz 32. „Im Stadion schaut die Rampe noch einmal größer aus“, lacht der 20-Jährige der im Training schon einiges probiert hat. „Die Landung ist sehr hart, die Bedingungen schwierig.“
Finale wohl außer Reichweite
Das Finale scheint für den Physikstudenten aber ebenso außer Reichweite wie für die Villacherin Kristina Holzfeind. Die 17-Jährige gewann 2023 bei den Europäischen Jugendspielen in Italien Gold im Big Air – im Weltcup ist’s sogar ihr Debüt. Im Slopestyle gab’s im Vorjahr immerhin schon einen 17. Rang.
„Die Höhe am Turm ist arg“
Nach den ersten Trainingssprüngen hatte sie Respekt vor der Mega-Rampe. „Ich bin erst ohne Tricks drübergesprungen, um mich heranzutasten. Der Aufsprung ist echt eisig – und auch die Höhe am Turm ist arg“, weiß die Schülerin, die das Gymnasium in Stams besucht.
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