Niederösterreich Feuerwehren verzeichnen seit vielen Jahren ein Zuwachs weiblicher Mitglieder. Längst sind Frauen in Uniform aber noch nicht in allen der rund 1700 Ortstruppen des Landes Realität – dabei gab es bereits einmal eine reine „Damenwehr“, wie ein FF-Historiker nun aufzeigt.
Unser Feuerwehrwesen – und das ist freilich nichts Neues – fußt auf dem Engagement von Freiwilligen. Vor mehr als hundert Jahren waren die Florianis landauf, landab ebenso selbstverständlich eine reine Männertruppe. Umso bemerkenswerter ist die Entdeckung, die Feuerwehrhistoriker Peter Freßl, selbst Aktiver in Rosenau im Ybbstal nun in den Mostviertler Annalen machte: Er stöberte ein gut erhaltenes „Mannschaftsfoto“ auf, auf dem ausschließlich Damen in Uniform zu sehen sind.
Doch der Hintergrund ist leicht erklärt: Die Aufnahme stammt aus den Jahren 1914-1918, also zur Zeit des Ersten Weltkriegs, als die Männer aus Waidhofen an der Ybbs an die Front geschickt wurden. Weil es daheim aber weiterhin auch Notfälle gab, wurde hier die erste reine Frauenfeuerwehr des Landes gegründet. „Sie rückten etwa zum Brand des Gasthauses Forsterbach im Redtenbachtal aus“, beruft sich der geschichtsinteressierte Floriani auf Informationen der Familie von Berta Pilgrab-Zacharias.
Auf dem Foto tragen die Damen übrigens keine Handtaschen – sondern Löscheimer mit der kreuzförmigen Beschriftung der 4F. „Das steht für frisch, fromm, froh und fröhlich“, weiß Greßl zu berichten.
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