Illegaler Rave
Spanien: „Geisterflughafen“-Party erhitzt Gemüter
Tausende feiern in Spanien seit Silvester eine nicht angemeldete Rave-Party. Auf dem Gelände unweit des Flughafens von Ciudad Real knapp 200 Kilometer südlich von Madrid florierten der Drogenhandel und Konsum, berichteten die Zeitung „El Mundo“ und andere Medien. Die Airport-Betreiber haben nun sogar Anzeige erstattet.
Ein Teilnehmer wurde am Freitag, dem vierten Tag der sogenannten „Big Fucking Party 2025“, wegen Drogenhandels festgenommen. Dem illegalen Treiben wollen die Behörden aber zunächst kein Ende setzen. Die Teilnehmer zum Verlassen des Geländes zu bewegen sei eine schwierige Aufgabe, erklärte die für Sicherheit zuständige Vertreterin des spanischen Innenministeriums in der Region Kastilien-La Mancha, Milagros Tolón, dem TV-Sender RTVE. „Es ist risikoreicher, zu räumen als zu kontrollieren.“ Zur Überwachung der Party seien aber 170 Beamte außerhalb des Geländes im Einsatz, betonte sie.
Laut Behörden rund 5000 Teilnehmer – Dunkelziffer höher
„Wenn wir viele sind und zusammenhalten, können sie uns nicht stoppen“, wurde die 23-jährige Katalanin Laia in „El Mundo“ zitiert. Am Rave nehmen den Berichten zufolge neben Spaniern auch Feiernde aus dem Ausland teil, die etwa aus Deutschland, Portugal, England, Frankreich, der Schweiz oder den Niederlanden angereist waren. Laut Behörden sind es circa 5.000 Menschen. Medien schätzen die Teilnehmerzahl deutlich höher ein. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt soll bis 6. Jänner weitergefeiert werden.
Auf dem Gelände gebe es unter anderem sieben Bühnen, unzählige Imbissstände, Anlagen für Seilakrobatik und auch eine aufblasbare Hüpfburg, berichtete „El Mundo“. Und nicht nur das. Am Heckfenster eines Vans prangt etwa ein Zettel, auf dem unverblümt „Pills Cocaine Ketamin Mushrooms Weed“ angeboten wird, wie auf einem Bild zu sehen ist, das von der Zeitung veröffentlicht wurde.
Wegen des Lärms schade das Techno-Fest zudem der Tierwelt im nahe gelegenen Vogelschutzgebiet „Campo de Calatrava“, klagten Wissenschaftler.
Party wurde über soziale Netzwerke beworben
Die Organisatoren sind den Behörden unbekannt. Die Veranstaltung in einem Industriegebiet wurde laut Medien und Behörden über die sozialen Netzwerke beworben. Der genaue Ort sei allerdings erst kurz vor Beginn mitgeteilt worden, „um Leaks zu vermeiden“, schrieb „El Mundo“. Ähnliche Jahreswechsel-Partys fanden in Spanien bereits 2023 in Granada und 2024 in Murcia statt.
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