Elefantenrunde

Streichelweich ins Linzer Wahlkampf-Finale

Oberösterreich
03.01.2025 19:00

Als sich die Spitzenkandidaten vor der Linzer Bürgermeisterwahl zur Elefantenrunde trafen, platzten offiziell die Regierungsverhandlungen. Das ließ aber die Wogen nicht hochgehen und allgemein fiel auf, dass sich die sieben Stadtpolitiker streichelweich satt angriffslustig gaben. 

Die Landeshauptstadt Linz steht vor entscheidenden Wochen: In acht Tagen wird entschieden, ob eine Frau oder ein Mann künftig an der Spitze der Stadt stehen wird. Wobei: Schon jetzt rechnen alle damit, dass erst nach einer Stichwahl am 26. Jänner klar ist, wer ins Bürgermeisterbüro einziehen darf.

Bundespolitik mischte mit
Das erste große Aufeinandertreffen der sieben Kandidaten von SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grünen, Neos, KPÖ und Linz+ gab es Freitagnachmittag im ORF-Landesstudio in Linz. Wobei das Moderatoren-Duo Christoph Kinast und Conny Deutsch mit einer Reise in die Bundespolitik in die Diskussion startete. In Wien ließen die Neos die Regierungsverhandlungen platzen – was sich der Linzer Neos-Mann Georg Redlhammer schon dachte: „Man konnte es erwarten, weil die Euphorie bei den Kollegen in Wien nicht recht groß war.“ SPÖ-Kandidat Dietmar Prammer zeigte sich enttäuscht, FPÖ-Politiker Michael Raml meinte: „Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“ Nach sieben Minuten war man dann aber wieder zurück in Linz.

Die „Krone“ bat die Bürgermeisterkandidaten schon vor der Elefantenrunde zum Linz-Quiz (Bild: Wenzel Markus)
Die „Krone“ bat die Bürgermeisterkandidaten schon vor der Elefantenrunde zum Linz-Quiz

Wirtschaft, Sicherheit, Familien
Alle Kandidaten nannten Beispiele, warum sie an die Spitze der Stadt gehören. Der geschäftsführende Vizebürgermeister Prammer sprach etwa von der Stärkung der Industrie, die ein Garant für den Wohlstand in Linz sei: „Wir haben in Linz immer bewiesen, dass wir eine Weiterentwicklung zustande bringen.“ Vizebürgermeister Martin Hajart sagte: „Die Wirtschaft steht unter starkem Druck, es müssen jetzt alle Ebenen zusammenarbeiten.“ Ein persönliches Anliegen ist dem ÖVP-Kandidaten, Linz zu einer Kinder- und Familienstadt zu machen. Der Freiheitliche Raml verspricht: „Wenn ich Bürgermeister werde, wird das Thema Sicherheit zur Chefsache.“

Die Roten liegen deutlich vorne
Spricht man in diesen Tagen mit Meinungsforschern, gehen sie davon aus, dass mit großen Vorteilen die SPÖ, mit deutlich weniger Chancen die ÖVP und die FPÖ im Match um den Bürgermeistersessel eine Rolle spielen. Die Frage ist, ob die ÖVP oder die FPÖ auf Platz 2 kommt und dann in einer Stichwahl gegen den SPÖ-Kandidaten antritt.

Wenig Gegenwind kam auf
Dennoch: Auch wenn die Chancen der anderen Parteien marginal sind, diskutierten die Kandidaten leidenschaftlich-sanft. Gerlinde Grünn (KPÖ), seit 15 Jahren im Gemeinderat, forderte eine bessere Verwaltung: „Unbestritten ist, dass die Stadt große Verantwortung hat für die Menschen, die hier leben.“ Lorenz Potocnik, Spitzenkandidat der Liste Linz+, ist sehr visionär unterwegs: „Wir müssen in die Zukunft blicken, um solide Standortpolitik zu machen. Wir müssen groß denken.“ Die Grüne Kandidatin Eva Schobesberger monierte beim Thema Standort, dass sich Fehler in der Vergangenheit jetzt bemerkbar machen würden. Sie möchte die Stadt klimagerecht umbauen. Neos-Kandidat Redlhammer spricht sich für Kontrolle und eine demütige Politik aus. Und er sieht in den Stadtfinanzen Potenzial, um zu sparen: „Wir brauchen nicht 300.000 Euro für Blumenkisterl ausgeben.“

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