Für die einen hat sie Rückgrat bewiesen, für die anderen verantwortungslos gehandelt: 97 Tage nach der Nationalratswahl erklärte Beate Meinl-Reisinger am Freitag den Ausstieg der Neos aus den Regierungsverhandlungen. Mit Conny Bischofberger spricht sie über saure Zuckerl, mögliche und unmögliche Koalitionen und den Abschied von der Macht.
Heumarkt 7, die pink dekorierte Zentrale der Neos. Vor fünfeinhalb Stunden fand hier jene Pressekonferenz statt, die die Republik erschüttert hat. Dreierkoalition geplatzt! Damit hat Beate Meinl-Reisinger ihre beiden Verhandlungspartner Karl Nehammer (ÖVP) und Andreas Babler (SPÖ) kalt erwischt. Und auch den Bundespräsidenten überrascht. Fast fröhlich betritt sie kurz nach 16 Uhr das „Neos-Lab“. Dunkelblaues Kostüm, cremefarbene Bluse mit Masche, High Heels in Navy Blue – dasselbe Outfit trägt sie später auch noch bei Martin Thür in der ZiB 2: „Wenn ich heimgehe und mich umziehe, schlafe ich garantiert auf der Couch ein“, lacht sie, „ich bin nämlich ein bissel übernachtig.“ Bis 23 Uhr dauerte am Donnerstag die letzte Runde für eine Zuckerlkoalition. „Geschlafen habe ich in dieser Nacht vielleicht drei Stunden“, sagt die Politikerin, als sie am weißen runden Tisch Platz nimmt. Dafür sieht sie recht frisch aus.
„Krone“: Frau Meinl-Reisinger, am Donnerstag sind Sie noch mit Karl Nehammer und Andreas Babler am Verhandlungstisch gesessen. Freitagvormittag haben Sie die Zuckerlkoalition für alle sehr überraschend platzen lassen. Was ist da bitte passiert?
Beim Wort „Zuckerlkoalition“ verschwindet ein bisschen Freundlichkeit aus Beate Meinl-Reisingers Gesicht. – Zunächst einmal… Ich mag den Namen nicht, der ja eine Erfindung der Kronen Zeitung war.
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