Experte gibt Auskunft

Polarlichter: Was Steirer im Jahr 2025 erwartet

Steiermark
05.01.2025 10:00

Schon im Vorjahr zogen Polarlichter die Steirer in den Bann. Und auch 2025 stehen die Chancen gut, dass der Nachthimmel immer wieder aufleuchtet. Wie entstehen Nordlichter? Wo sollte man sich am besten positionieren? Ein Experte gibt Auskunft.

Das Jahr 2025 begann spektakulär: Schon in der Silvesternacht konnten mancherorts in der Steiermark Nordlichter beobachtet werden. Etwa in der oststeirischen Gemeinde Vorau oder auf der Rax an der Grenze zu Niederösterreich. Können wir auf ein lichterfrohes Jahr hoffen?

So leicht lässt sich das nicht sagen, meint Matthias Pfragner vom steirischen Astronomen-Verein: „Man kann Sonneneruptionen und ihre Intensität nicht genau vorhersagen.“ Diese sind nämlich der Auslöser für das Himmelsspektakel, das im vergangenen Jahr des Öfteren auch in Österreich zu sehen war. Schon im November 2023 gab es die erste starke Sonneneruption und im Mai des Vorjahres folgte ein besonders intensives Lichterspiel.

Matthias Pfragner konnte in der Nähe von Stainz das rote Funkeln beobachten. (Bild: Matthias Pfragner)
Matthias Pfragner konnte in der Nähe von Stainz das rote Funkeln beobachten.

„So wie sich die Sonne aktuell verhält, gibt es auf jeden Fall eine erhöhte Wahrscheinlichkeit“, sagt Pfragner. Denn seit zwei Jahren sind vermehrt sogenannte Sonnenflecken zu beobachten, die auf die starke Sonnenaktivität als Maximum des elfjährigen Zyklus hindeuten. Kommt es zu einer Eruption, wird Plasma als Sonnenwind ins All geschleudert. Ist dieser Wind besonders schnell, kann er bis in die Atmosphäre vordringen, wo es zur Wechselwirkung kommt. „So entsteht die Lichterscheinung, die den Himmel rot, violett oder grün färbt“, erklärt der Experte vereinfacht. Der Fachbegriff dafür ist „Aurora borealis“ auf der Nordhalbkugel – auf der Südhalbkugel nennt man sie „Aurora australis“.

Sagenumwobenes Naturspektakel
Früher begründete man Polarlichter, so wie viele andere Naturphänomene, mit Legenden und Sagen. Laut der nordischen Mythologie waren sie mit Odin, dem mächtigsten Gott, eng verknüpft. Die Lichter sollen eine Spiegelung der Walküren – weibliche Krieger, die gefallene Soldaten zu Odin nach Walhalla geleiteten – gewesen sein. Ihre Rüstungen gaben die Reflexionen ab. In Finnland hingegen glaubte man an Polarfüchse, die mit ihren büscheligen Schwänzen über den Himmel liefen und dabei die Berge streiften, was für Funkensprühen sorgte. Die Nordlichter tragen daher dortzulande bis heute übersetzt den Namen „Feuerfuchs“.

„Grundsätzlich gilt: Je nördlicher man ist, desto höher die Chancen. Da gibt es auch zwischen Graz und dem oberen Murtal schon einen Unterschied. Jedenfalls sollte man an einem erhöhten Ort, am besten außerhalb der Stadt, den Blick Richtung Norden richten.“

(Bild: Matthias Pfragner)

Matthias Pfragner

Steirischer Astronomen Verein

Damit das Himmelsspektakel bis in niedere Breiten sichtbar wird, benötigt es natürlich passende Wetterbedingungen. 1859 kamen sogar die Bewohner von Rom ins Staunen. „Grundsätzlich gilt: Je nördlicher man ist, desto höher die Chancen. Da gibt es auch zwischen Graz und dem oberen Murtal schon einen Unterschied. Jedenfalls sollte man an einem erhöhten Ort, am besten außerhalb der Stadt, den Blick Richtung Norden richten“, erklärt der Experte. Eine besondere Kamera brauche es nicht, auch ein Teleskop sei aufgrund seines Sichtwinkels nicht sinnvoll.

Pfragner empfiehlt Vorhersage-Tools von nationalen Behörden oder via App. Er selbst konnte das rote Funkeln schon mehrmals beobachten – unter anderem in Stainz. So wie viele Steirer wartet er schon gespannt, was das Jahr 2025 bringen wird: „Zwar gab es die Lichter schon immer, aber das Interesse der breiten Masse ist gestiegen. Das merkt man auch am Polarlichttourismus.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Steiermark



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt