Aktuelle Umfrage

FPÖ klar vorne, Kurz kein Heilsbringer für ÖVP

Innenpolitik
05.01.2025 06:00

Das Institut für Demoskopie und Datenanalyse erhob: Nach dem Platzen der „Zuckerl-Koalition“ käme die FPÖ bei der Sonntagsfrage auf 37 Prozent – vor der ÖVP (21) und der SPÖ mit nur noch 19. Die NEOS würden leicht dazugewinnen. Ein (vorerst ohnehin abgesagtes) Comeback von Sebastian Kurz wäre unterdessen auf nur wenig Begeisterung stoßen.

Die überraschenden innenpolitischen Eruptionen nach dem Platzen der Koalitionsverhandlungen sowie dem Rückzug von Bundeskanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer werfen viele Fragen auf. Unter anderem solche nach den Auswirkungen auf das potenzielle Wahlvolk.

Christoph Haselmayer vom Institut für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD) hat für die „Krone“ unmittelbar nach dem Platzen bzw. Zerbröseln des „Zuckerls“ durch den Ausstieg der NEOS eine repräsentative Blitzumfrage gestartet. Sample 1250 Personen, Schwankungsbreite 2,8 Prozent. Eine zentrale Frage: Wen würden Sie nach den jüngsten Ereignissen wählen?  Vorne stabil die FPÖ mit 37 Prozent – Untergrenze 34, „mit Potenzial bis 40“, sagt Haselmayer.

Großparteien „am Bodensatz“
Damit liegen die Freiheitlichen von Herbert Kickl gleich wie bei einer Umfrage kurz vor Weihnachten. Dahinter mit großem Abstand käme aktuell die ÖVP mit 21 zu liegen, die SPÖ würde noch einmal leicht verlieren und wäre mit Chef Andreas Babler nur noch bei 19 Prozent. Die NEOS könnten 11 Prozent erreichen und damit um eines zulegen.

(Bild: Vienna Press/Andreas Tischler)

„Das alles könnte sich, entsprechend den kommenden Entwicklungen, natürlich noch ändern“, sagt Haselmayer angesichts der doch frischen Eindrücke des explodierten Dreier-Experiments. Fest stehe jedenfalls: Die früheren Großparteien ÖVP und SPÖ seien „am Bodensatz“ angelangt. Sprich: Tiefer geht es wohl nimmer.

Relative Mehrheit für Neuwahlen
Interessantes zeigt auch die Frage nach Neuwahlen: 49 Prozent sind dafür, das ist die relative Mehrheit (46 dagegen); 48 Prozent sehen aktuell eine Staatskrise; 47 Prozent hätten gerne eine FPÖ-ÖVP-Regierung, genauso viele sind aber auch dagegen. 59 Prozent meinen, dass ÖVP-Kanzler Karl Nehammer zurücktreten sollte – immerhin 16 Prozent der ÖVP-Wähler (Anm. Die Umfrage erfolgte vor der Bekanntgabe von Nehammers Rücktritt am Samstagabend.). Schlimmer wäre dagegen noch das Ergebnis für Babler – 65 Prozent wollen ihn weg von der Spitze, ein knappes Viertel der SP-Wähler (22 Prozent).

Rückkehr des Ex-Kanzlers? 71 Prozent wären dagegen!
Brisant die Frage nach einem möglichen Comeback von Sebastian Kurz. Der einstige türkise Seriensieger war u.a. auch von der mächtigen „Bild“ als aussichtsreicher Erbe Nehammers ins Spiel gebracht worden. Am späten Samstagabend sagte Kurz ab – zumindest vorerst. Den Vize unter Herbert Kickl will er sich wohl nicht antun.

Ein Comeback wäre laut IFDD-Umfrage jedoch ohnehin mit wenig Begeisterung aufgenommen worden. „Soll Kurz die ÖVP übernehmen?“ – 71 Prozent sagen Nein. Und – besonders erhellend – 50 Prozent der ÖVP Wähler. Haselmayer: „Sebastian Kurz scheint nicht mehr der Heilsbringer der ÖVP zu sein.“ 

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