Während die letzten Versuche von ÖVP und SPÖ, eine Koalition zu zimmern, erst am Samstagabend scheiterten, hatten sich die Neos schon am Freitag aus dem Spiel genommen. Einer, der auch während der Verhandlungen immer wieder seine kritische Meinung geäußert hat, ist Sepp Schellhorn, hochrangiger Neos-Verhandler aus Goldegg.
Ob er angesichts dessen vielleicht schon lieber früher aus den Gesprächen ausgestiegen wäre? „Nein“, sagt Schellhorn auf die entsprechende „Krone“-Frage ganz klar. In den letzten Tagen der Verhandlungen habe es aber mehr Rückschritte als Fortschritte gegeben, deshalb sei der Ausstieg richtig gewesen. „Der SPÖ ging es nicht um Reformen, die ÖVP wollte ihre Landeshauptleute nicht verärgern“, berichtet Schellhorn. So seien keine großen Reformen möglich gewesen.
„Ich erschien vielleicht deshalb als kritisch, weil ich während der Verhandlungen immer gesagt habe, wir sitzen hier nicht zum Vergnügen, sondern um Reformen für die Menschen zu erreichen“, sagt Schellhorn. Dass die Stimmung vor allem zwischen Neos und SPÖ schwierig war, bestätigt sich auch nach dem Aus. „Ich halte es für völlig unredlich von der SPÖ zu sagen, wir wollten Steuern erhöhen und in laufende Pensionen eingreifen. Das stimmt einfach nicht“, stellt Schellhorn klar.
Haslauer sieht jetzt Bundespräsidenten am Zug
Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) schrieb am Samstagabend zum Abbruch der Koalitionsverhandlungen in einer Stellungnahme: „Nun herrscht Klarheit. Die Situation ist nun neu zu bewerten. Dem Bundespräsidenten kommt dabei eine bedeutende Rolle zu.“ Haslauer würdigte auch Karl Nehammers Leistungen als Kanzler in den vergangenen drei Jahren.
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