Sieger und Verlierer. Was für eine Themenfülle! Das, was vor allem Innenpolitik und Sport gestern an Spannendem den Österreichern und damit den auch am Wochenende aktiven Medien geboten haben – es ist kaum zu überbieten! Auf dem Bergisel in Innsbruck haben die österreichischen Skispringer erstmals seit 1975 einen Dreifach-Erfolg gefeiert. Ganz anders die innenpolitische Situation: Da tummeln sich derzeit vor allem die Verlierer, der größte hat gestern seinen „geordneten Rückzug“ angekündigt: Nach dem Platzen der Verhandlungen zur Zuckerl-Koalition kam die ÖVP am Samstag zur Erkenntnis, dass sich eine Zweier-Koalition mit der SPÖ nicht ausgeht und beendeten die bilateralen Verhandlungen. Nehammer geht – kommt nun Kurz? Man hört, er bemühe sich darum, so wie es auch gewisse Kreise in der ÖVP tun. Während andere in der Volkspartei sich alles vorstellen mögen, nur keine Kurz-Rückkehr. Die „Krone“ hat eine Umfrage beauftragt: Eine große Mehrheit der Österreicher wünscht sich kein Kurz-Comeback, nicht einmal bei den ÖVP-Wählern findet sich dafür eine Mehrheit.
Stumpfe Waffen. Alles ist ihnen recht im Kampf gegen die FPÖ und Herbert Kickl. Die Wahl der Mittel in der großen Abwehrschlacht – egal. Wenige kämpfen mit dem Florett, einige mit großen, aber unscharfen Kanonen, die meisten, wie man dieser Tage klarer denn je vor Augen geführt bekommt, mit stumpfen Waffen. Man kann viele Argumente finden gegen die Blauen und gegen ihren Chef, der – um beim oben strapazierten Bild zu bleiben – nie unbewaffnet in Konfrontationen geht. Und Gespräche oder Verhandlungen, Auftritte, Diskussionen – so gut wie nie verlaufen sie ohne Konfrontation. Das ist Kickls Masche, die er schon bei Jörg Haider selig gelernt hat: immer im Angriffsmodus.
Man sieht: Es ist eine Erfolgsmasche. Vor allem, wenn die Verteidiger, wenn die Gegner nicht die richtigen Mittel finden, um gegen ihn zu gewinnen oder wenigstens zu punkten. Die Legionen an Abwehrkämpfern gegen Blau, von Van der Bellen über Nehammer bis Babler und vielen weiteren: Sie mögen teils hehre, teils persönliche Ziele verfolgen. Faktum ist: Sie schaffen es mit ihren stumpfen Waffen und ihrer Unfähigkeit, diese einzusetzen, nicht, den blauen Erfolgslauf zu stoppen. Im Gegenteil. Wie unsere Umfrage mit einem neuen Hoch für die FPÖ beweist, wie das Geschehen dieser Tage zeigt: Sie bremsen ihn nicht nur nicht, sie beschleunigen den blauen Turbo noch.
Kommen Sie gut durch den Sonntag!
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