Guten Morgen

Am Rande der Staatskrise | Kein Kurz

Am Rande der Staatskrise. Österreich hart am Rand der Staatskrise – und das am ersten Wochenende im neuen Jahr, an Tagen, die für gewöhnlich für die meisten Österreicher unaufgeregt, einfach gemächlich ablaufen. Wenn dann so wie an diesem Wochenende der Dreikönigs-Feiertag direkt auf den Sonntag folgt, dann schalten auch die Redaktionen auf Sparflamme – für gewöhnlich. Doch dann beginnen sich am Freitag plötzlich die Ereignisse zu überschlagen. Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger zertrampelt das türkis-rot-pinke Koalitionszuckerl, bevor es überhaupt zusammengekleistert ist. Die Verhandlungspartner ÖVP und SPÖ werden jäh und unvorbereitet aus ihren Zuckerlträumen gerissen. Gerade erst hatte man sickern lassen, die Dreier-Koalition könnte gleich nach Dreikönig stehen. Stattdessen stehen nun Karl Nehammer und Andreas Babler wie begossene Pudel da – und finden auch keinen gemeinsamen Weg auf eine ohnedies höchst fragile türkis-rote Brücke. Samstag Abend ist auch offiziell kaputt, was nie gelebt hatte, Nehammer verkündet, dass er aufgibt. Die „Krone“ titelt: „Nehammer geht, kommt jetzt Kurz?“ Das löst offensichtlich einiges aus…

Kein Kurz. Größtes Interesse erweckt in der Sonn- und Feiertagsausgabe der „Krone“, die bereits am Samstag Abend als ePaper den Weg in die Öffentlichkeit findet, eine Umfrage des IFDD-Instituts im Auftrag der „Krone“: Wir erfragten, ob die ÖVP mit Sebastian Kurz als Spitzenkandidat in mögliche Neuwahlen gehen soll. 71 Prozent antworteten darauf mit Nein, selbst 50 Prozent der ÖVP-Wähler wollen Kurz nicht zurück an der Spitze ihrer Partei: Kein Fundament für eine strahlende Rückkehr. Die Umfrage-Ergebnisse verunsichern sowohl Kurz-Freunde wie Kurz-Skeptiker in der Volkspartei schwer. Noch am Abend kommt die Absage des einst strahlenden türkisen Superstars. Am Sonntag grübeln dann die ÖVP-Granden stundenlang gemeinsam, ein Kandidatenname nach dem anderen fällt. Erkoren wird Christian Stocker. Ein robuster Politiker, den nicht leicht etwas aus dem Gleichgewicht bringt.

Der designierte ÖVP-Chef ist designierter Vizekanzler in einer blau-türkisen, eher blau-schwarzen Regierung. Wenn Bundespräsident Alexander Van der Bellen Herbert Kickl 100 Tage nach dessen Wahlsieg doch noch mit der Regierungsbildung beauftragt. Wenn Kickl danach mit der ÖVP handelseins wird. Aber das, so viel ist klar, wäre billig. Alle hätten es freilich noch viel billiger haben können: Hätte der Präsident – wie gewöhnlich – gleich den Wahlsieger beauftragt, dann könnte die neue Regierung schon am Lösen der Problemberge in unserem Land arbeiten. So aber haben viele verloren. Nur einer nicht: Genau jener, dessen Sieg man unter allen Umständen, mit allen Mitteln verhindern wollte: Herbert Kickl steht seit gestern an der Schwelle zum Ziel. Und die „Krone“-Redaktion hat nicht nur den ganzen Sonntag lang laufend berichtet (wie wir es auch heute, am Feiertag, tun), sondern, weil heute keine gedruckte Zeitung erscheint, eine 30-seitige Extraausgabe in ePaper-Form aus dem Boden gestampft. Schauen Sie sich das an.

Kommen Sie gut durch den Feiertag!

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