Defekte Heizungsanlage

Gasaustritt in Tirol: Familie entkommt Katastrophe

Tirol
07.01.2025 07:00

Fast zum Verhängnis geworden wäre den acht Bewohnern in einem Doppelhaus in Kramsach im Tiroler Unterinntal (Bezirk Kufstein) Kohlenmonoxid aus einer defekten Heizungsanlage. Vier Personen erlitten Verletzungen.

Eine 22-Jährige, die in dem Haus lebt, hatte am Sonntagmorgen über extreme Schwindelanfälle geklagt. Die Rettung wurde verständigt. Doch als die Rettungskräfte das Haus betraten, schlug deren Kohlenmonoxidmelder an. Sofort hat man die Feuerwehr Kramsach alarmiert.

Die Feuerwehr Kramsach entlüftete das Gebäude. (Bild: zoom.tirol)
Die Feuerwehr Kramsach entlüftete das Gebäude.

Auch die Feuerwehrleute führten eine Kohlenmonoxidmessung durch. Das Ergebnis: Die Messgeräte schlugen ebenfalls an. Im Keller und im Erdgeschoss waren die Werte erhöht.

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Das Einatmen von Kohlenmonoxid über einen längeren Zeitraum in einem geschlossenen Raum ist potenziell tödlich.

(Bild: ZOOM Tirol/zoom.tirol)

Dr. Adi Schinnerl, Feuerwehrarzt FFW Kramsach

Die Kramsacher Feuerwehr begann daraufhin mit der sofortigen Evakuierung des Gebäudes. Insgesamt acht Menschen aus zwei Familien befanden sich zu dem Zeitpunkt im Haus. Während vier Bewohner keine ärztliche Betreuung benötigten, musste die 22-Jährige mit dem Notarzthubschrauber in eine Spezialklinik nach Murnau geflogen werden. Es bestand der Verdacht auf eine schwere Kohlenmonoxid-Vergiftung.

Drei Opfer kamen ins Krankenhaus Kufstein
Zwei 56-jährige Frauen und ein 51-jähriger Mann kamen aufgrund leichter Beschwerden zur Abklärung ins Krankenhaus Kufstein.

Einsatzbesprechung direkt vor Ort: Die Feuerwehrmänner trugen beim Entlüften des Gebäudes schweren Atemschutz. (Bild: ZOOM Tirol/zoom.tirol)
Einsatzbesprechung direkt vor Ort: Die Feuerwehrmänner trugen beim Entlüften des Gebäudes schweren Atemschutz.

Technischer Defekt als Ursache
Die Feuerwehr entlüftete unter schwerem Atemschutz das Gebäude, in der Folge untersuchten ein Heizungstechniker und Kaminkehrer die Heizungsanlage. Sie stellten dort einen technischen Defekt als Ursache für den Gasaustritt fest.

„Das Einatmen von Kohlenmonoxid über einen längeren Zeitraum in einem geschlossenen Raum ist potenziell tödlich“, schildert der im Einsatz gestandene lokale Feuerwehrarzt Adi Schinnerl, „die Symptome einer Vergiftung beginnen mit Kopfschmerzen und Schwindel. Die 22-jährige Patientin hatte bereits Bewusstseinseintrübungen.“

Keine Gefahr für Einsatzkräfte
Für die Kräfte der Rettung habe wegen der kurzen Zeit im Gebäude kaum Gefahr bestanden. Und die Feuerwehrleute waren durch den Atemschutz in Sicherheit.

Druckkammer in Spezialklinik
Die Spezialklinik in Murnau verfügt über eine Druckkammer. „Darin ist es rascher möglich, das Gift aus dem Körper zu waschen“, erklärt Schinnerl. Der große Vorteil: „Langzeitschäden lassen sich dadurch verhindern.“

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