Experten-Vorschlag

So könnten Pensionen um bis zu 400 Euro steigen

Wirtschaft
08.01.2025 10:30

Für die flächendeckende Einführung von Betriebspensionen macht sich die Wirtschaftskammer stark – und alle Arbeitnehmer könnten in der späteren Rente davon profitieren. Denn bereits kleine Beiträge würden die künftigen Pensionen deutlich erhöhen.

Pensionskassen-Zusatzpensionen bergen großes Potenzial für die finanzielle Absicherung im Alter: Laut einer neuen Wifo-Studie im Auftrag des WKÖ-Fachverbands der Pensions- und Vorsorgekassen können schon kleine Beiträge eine große positive Wirkung auf die Altersvorsorge haben. Die Wirtschaftskammer fordert deshalb dringend einen Vollausbau des Pensionskassen-Systems in Österreich.

Die „zweite Säule“ des Pensionssystems
Pensions- und Vorsorgekassen gelten als zweite Säule des heimischen Pensionssystems: Unternehmen können sich um die zusätzliche Absicherung ihrer Mitarbeiter im Alter kümmern, indem ein bestimmter Prozentsatz des Gehalts oder ein Fixbetrag für die Pension beiseitegelegt wird. Dabei gibt es drei Varianten: Entweder, es wird ein Teil des Einkommens für die Beiträge verwendet, oder der Arbeitgeber übernimmt die Einzahlung, quasi als Bonus oder Zusatzleistung, oder – die häufigste Variante – es gibt eine Mischform. In jedem Fall verwaltet eine Pensionskasse das Vermögen und zahlt später die Altersrenten aus.

Bis zu 400 Euro im Monat mehr Pension
Das Problem: Bisher bieten bei weitem nicht alle Unternehmen so eine Betriebspension an. Doch laut dem Fachverband wäre ein Vollausbau dringend notwendig, und eine neue Wifo-Studie untermauert diese Forderung. Denn: Bei einer angenommenen Beitragshöhe von lediglich 2,5 Prozent des jährlichen Bruttogehalts würde die spätere Pension um bis zu 400 Euro im Monat steigen.

Wifo-Direktor Gabriel Felbermayr: „Potenzial, das Alterseinkommen in Österreich langfristig zu sichern.“ (Bild: Harald Dostal, Krone KREATIV)
Wifo-Direktor Gabriel Felbermayr: „Potenzial, das Alterseinkommen in Österreich langfristig zu sichern.“

Konkret würde sich die Erstpension je nach individuellem Einkommensniveau um 15 bis 19 Prozent erhöhen. Für Männer, die im Durchschnitt mehr verdienen als Frauen und daher mit den 2,5 Prozent auch mehr ansparen könnten, würde das ein monatliches Pensions-Plus von 320 bis 400 Euro bedeuten, für Frauen wären es 160 bis 200 Euro zusätzlich. Dabei hat das Wifo 28 typische Lebenseinkommens-Verläufe untersucht.

Spätere Zusatzpension
Aber auch ein moderater indexierter Geldbetrag von 150 Euro jährlich würde bereits eine positive Wirkung auf die Altersvorsorge haben: Es ergäbe sich ein Anstieg der Erstpension zwischen einem und neun Prozent. Je nach demografischen Merkmalen ergäbe das bis zu 150 Euro, 14-mal jährlich, als spätere Zusatz-Pension.

Wifo-Direktor Gabriel Felbermayr: „Vor dem Hintergrund steigender Anforderungen an das Pensionssystem bietet die betriebliche Zusatzpension enormes Potenzial, das Alterseinkommen in Österreich langfristig zu sichern und gerechter zu gestalten – gerade Geringverdienerinnen und Geringverdiener würden von einer Pensionskassen-Lösung profitieren.“

Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbands der Pensions- und Vorsorgekassen, betont: „Ein Vollausbau ist jetzt dringend geboten, damit der gewohnte Lebensstandard für Pensionisten in Zukunft gesichert ist.“

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