Am Samstag wird in Bruck gegen die Schließung der lokalen Akutambulanz schon ab nächster Woche demonstriert. Die regionale SPÖ macht im Vorfeld nochmals mobil, attackiert die Kages-Manager und will eine verstärkte parlamentarische Kontrolle. Die Reform sei „zum Scheitern verurteilt“.
Die Situation ist seit Längerem bekannt: Es gab viele Kündigungen am Brucker Spitalsstandort, die Bevölkerung sorgt sich um die Versorgung. Ab 13. Jänner soll zudem die unfallchirurgische Akutambulanz von Bruck nach Leoben transferiert werden, in Bruck verbleibt eine „Bestellambulanz“ für kleinere Verletzungen und Kontrollen (Montag bis Freitag, 7 bis 15 Uhr).
Die Brucker Bürgermeisterin Andrea Winkelmeier organisiert daher am Samstag eine Demo (Start: 10 Uhr am Brucker Minoritenplatz). Dezidiert gegen den Abzug der Akutambulanz sprechen sich auch Nationalratsabgeordneter Jörg Leichtfried und Landtagsabgeordneter Stefan Hofer (beide SPÖ) aus. Sie erinnern an die komplette Schließung der Chirurgie in Mariazell vor knapp einem Jahrzehnt und die Einschränkungen am Standort Mürzzuschlag. Verliere man nun auch noch die Akutambulanz in Bruck, werde die chirurgische Notfallversorgung in der Region „absolut unverantwortlich reduziert“.
Krankenhaus-Mitarbeiter in Bruck haben Angst davor, nach Leoben zwangsversetzt zu werden.
Jörg Leichtfried
Sorge in der Belegschaft
Beide erhalten nach eigenen Angaben in letzter Zeit häufig sorgenvolle Mails aus der Bevölkerung und der Spitalsbelegschaft. Krankenhausmitarbeiter äußern ihren Unmut über die Inkompetenz des Managements. Auch Einbußen beim Einkommen von bis zu 600 Euro stehen aufgrund gänzlich anderer Dienstplaneinteilungen am neuen Arbeitsplatz Leoben im Raum. Laut dem ärztlichen Direktor Erich Schaflinger gibt es allerdings eine Übergangslösung ohne Einkommensverluste für das erste halbe Jahr, wie er vor einigen Tagen zur „Krone“ sagte.
„Ich trete dezidiert dafür ein, dass die Vorgänge verstärkt parlamentarisch kontrolliert werden“, sagt Hofer. „Jedwede Strukturreform ohne Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist zum Scheitern verurteilt. Seitens der Arbeitgeber braucht es eine ehrliche Bereitschaft, die Sorgen der Belegschaft ernst zu nehmen – davon ist aber bislang nichts zu spüren.“
Am Donnerstag sind die Brucker Bürgermeisterin und die Landtagsabgeordneten aus dem Bezirk Bruck-Mürzzuschlag bei ÖVP-Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl zu einem Gespräch geladen.
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