FPÖ und ÖVP führen auf Bundesebene Gespräche über die Bildung einer möglichen Koalition. Wie wirkt sich das auf die Landtagswahl im Burgenland am 19. Jänner aus? Politik-Experte Thomas Hofer über die Auswirkungen auf die einzelnen Parteien.
Nach dem Scheitern der Zuckerl-Koalition haben nun FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl und der neue ÖVP-Chef Christian Stocker Gespräche über eine mögliche Regierung aufgenommen. Für Politik-Experte Thomas Hofer „grätscht“ die Bundesebene damit auch in das Finale des burgenländischen Landtags-Wahlkampfes hinein.
SPÖ: „Entwicklung hilft Doskozil“
„Ganz klar, diese Entwicklung hilft Landeshauptmann Hans Peter Doskozil“, erklärt Hofer. Er sei von Anfang an auf Distanz zu den SPÖ-Verhandlern rund um Parteichef Andreas Babler gegangen. Auch die Diskussion um das Budgetloch auf Bundesebene sei für ihn nicht ungünstig. „Doskozil kann das Burgenland als Hort der Stabilität präsentieren“, meint der Politik-Berater. Zugleich stelle er sich auch als Gegenpol zu Blau-Türkis dar.
ÖVP: „Bergauf-Wahlkampf“ für Sagartz
„Die Volkspartei steckt im Bund in einer Sackgasse“, lautet Hofers Befund. Einerseits das Scheitern der Zuckerl-Koalition, andererseits die Kehrtwende hin zur FPÖ unter Herbert Kickl, vor dem man lange gewarnt habe. Für die ÖVP-Burgenland sei das definitiv keine Hilfe. „Christian Sagartz muss im Rennen um den 2. Platz einen ,Bergauf-Wahlkampf‘ führen“, erklärt der Politik-Experte. Zugleich könne er bei Bekanntheit und Beliebtheit nicht mit Doskozil und Hofer mithalten.
FPÖ: „Glas etwas weniger voll“
Die Freiheitlichen könnten nun nicht mehr so leicht die „Opfer-Karte“ ziehen. Das wirke sich auch für die Landespartei aus: „Das Glas ist vielleicht etwas weniger voll, ohne dass man irgendeinen Fehler gemacht hätte“, analysiert Hofer. Trotzdem werde die FPÖ starke Gewinne im Burgenland einfahren.
Grüne: „Weiter Zitterpartie“
„Hier droht weiter eine Zitterpartie um den Einzug in den Landtag“, erläutert der Politik-Experte. Die jüngsten Ereignisse hätten wenig Auswirkungen, stärker würde da noch der Negativtrend der vergangenen Wahlen mitschwingen.
Neos, Liste Hausverstand: „Kurzer Wahlkampf als Nachteil“
„Für beide Parteien ist es noch schwerer als für die Grünen“, so der Politik-Experte. Sie hätten kaum Aufmerksamkeit, der sehr kurze Wahlkampf würde das noch erschweren. Für die Neos gäbe es auch keinen Rückenwind vom Bund.
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