„Lebensgefahr“
Brände in Los Angeles außer Kontrolle: Erste Tote!
Die verheerenden Waldbrände in und um die kalifornische Metropole Los Angeles breiten sich weiter aus. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht, Hunderttausende ohne Strom. Das Flammeninferno hat nun auch die ersten Todesopfer gefordert.
„Im Bereich Pasadena gab es zwei Todesopfer“, erklärte der zuständige Sheriff. Die näheren Todesumstände und die Identität der Opfer sind noch unklar. Laut Feuerschutzbehörde Cal Fire haben sich am Mittwochmorgen (Ortszeit) vier Feuer auf mindestens 23 Quadratkilometern ausgebreitet. Alle Brände waren demnach noch vollständig außer Kontrolle.
Mehr als 50.000 Menschen, darunter viele Prominente, wurden dazu aufgerufen, ihr Zuhause zu verlassen. Schwere Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde fachten die Feuer immer weiter an und erschwerten die Löscharbeiten. Brandbekämpfung aus der Luft sei nur sehr schwer möglich, teilten die Behörden mit. Mehrere Menschen, unter anderem auch eine Feuerwehrfrau, erlitten Brandverletzungen, berichtete der US-Sender ABC. Es gebe eine „große Zahl“ an verletzten Anwohnern, die ihr Zuhause nicht rechtzeitig verließen, sagte Anthony Marrone, Feuerwehrchef von Los Angeles County, bei einer Pressekonferenz. Er warnte: „Alle Bewohner sind in Lebensgefahr!“
Menschenrettung oberste Priorität
Der größte Brand in der Umgebung des Stadtteils Pacific Palisades erfasse mittlerweile eine Fläche von knapp zwölf Quadratkilometern, meldeten die kalifornischen Behörden. Dieser Teil von Los Angeles grenzt an das berühmte Strandviertel Santa Monica. Am Dienstagabend (Ortszeit) brach das „Eaton Fire“ aus, ein zweiter Brand im Umkreis der nahegelegenen Stadt Pasadena, der sich binnen weniger Stunden auf eine Fläche von rund neun Quadratkilometern ausweitete. Nahe der Stadt San Fernando im Norden und im Stadtteil Van Nuys im Nordosten der Metropole gibt es weitere kleine Brände.
Man habe sich angesichts der schwierigen Wetterlage in der Nacht darauf konzentriert, Menschenleben zu retten, sagte ein Sprecher der kalifornischen Feuerwehr dem US-Sender CNN. Mindestens 1400 Feuerwehrleute seien im Einsatz, schrieb Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom auf X. Er hat für die Region den Notstand erklärt.
Schlimmste Gefahr noch nicht gebannt
Die Rettungskräfte arbeiteten an ihrer Belastungsgrenze, sagte Kristin M. Crowley von der Feuerwehr der Stadt Los Angeles. „Wir sind absolut noch nicht aus der schlimmsten Gefahr heraus“, sagte sie bei der Pressekonferenz. Innerhalb von 24 Stunden seien mehr als 3600 Notrufe bei den Rettungskräften eingegangen, mehr als doppelt so viel wie normal. Rettungskräfte, die sich nicht im Dienst oder im Urlaub befinden, sind aufgerufen, sich zum Einsatz zu melden.
Pacific Palisades ist ein wohlhabender Stadtteil im Westen von Los Angeles mit rund 25.000 Einwohnern. Unter anderem haben dort Stars wie Jennifer Aniston, Bradley Cooper, Tom Hanks, Reese Witherspoon und Arnold Schwarzenegger ihre Häuser.
Chaos auf den Straßen, Bulldozer rückten an
Auf einigen Straßen in dem wohlhabenden Stadtviertel spielten sich chaotische Szenen ab. Der Verkehr kam zum Erliegen, Autos steckten im Stau fest. Einige ließen ihre Fahrzeuge zurück und brachten sich zu Fuß in Sicherheit. Mit Bulldozern habe die Feuerwehr abgestellte Autos aus dem Weg räumen müssen, um mit ihren Löschwagen weiterzukommen, berichtete der Sender KTLA.
Erst im Dezember hatte ein zerstörerischer Waldbrand in dem kalifornischen Küstenort Malibu gewütet. Die Flammen drangen aus dem hügeligen Hinterland bis an die Strände vor. In Südkalifornien blieben in den letzten Monaten Regenfälle weitgehend aus. Wegen extremer Winde hatten die Behörden in dieser Woche die höchste Warnstufe für Feuergefahr ausgerufen.
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