Paukenschlag in Salzburg! Was die „Krone“ schon berichtete, wird heute offiziell: Noch-Ministerin Karoline Edtstadler löst Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) ab. Die Spekulationen um seine Nachfolge sind damit beendet.
Karoline Edtstadler oder „Kronprinz“ Stefan Schnöll? Monatelang war die Nachfolge Gegenstand von Spekulationen. Seit heute ist offiziell klar: Edtstadler wird bereits am 2. Juli Wilfried Haslauer nachfolgen. Mit 1. Februar wird sie bereits geschäftsführende Partei-Obfrau.
Für 13 Uhr ist eine Pressekonferenz angekündigt. Stefan Schnöll wird demnach Edtstadlers Vize. Die Salzburgerin hatte angekündigt, der nächsten Bundesregierung nicht mehr angehören zu wollen. Da war allerdings keine Rede von einem Wechsel in die Salzburger Politik. Edtstadler wollte eigentlich eine Anwaltskanzlei eröffnen und in den Nationalrat wechseln. Schnölls Rückzieher als Haslauer-Nachfolger macht diese Pläne obsolet und Edtstadler zieht in den Chiemseehof ein.
Ihrer Wahl zur Landeshauptfrau muss allerdings erst Koalitionspartner FPÖ zustimmen. Für den Antritt braucht Edtstadler eine Mehrheit im Landtag. Die FPÖ meldete sich nach den ersten Statements von Haslauer und Edststadler zu Wort.
Haslauer war seit 2013 Landeshauptmann. Dabei hatte er den Sessel des Landes-Chefs von der SPÖ in einer vorgezogenen Wahl zurückerobert. Auslöser war damals der Salzburger Finanzskandal. Nachdem er zunächst mit Grünen und Team Stronach regierte, folgte eine Koalition mit Grünen und Neos. Seit Frühling 2023 sitzt er mit der FPÖ in einer Regierung. Anders als oftmals berichtet, hatte er eine Zusammenarbeit mit den Blauen nie ausgeschlossen, sie im Wahlkampf allerdings scharf kritisiert. Nach großen ÖVP-Verlusten und FPÖ-Zugewinnen war die schwarz-blaue Koalition aber schnell ausgehandelt.
Schnöll kam 2018 in die Landesregierung und galt lange als Haslauers Kronprinz. Zuletzt hatte dem Verkehrslandesrat aber das Aus für die unterirdische Lokalbahnverlängerung S-Link in einer Volksbefragung einen schweren politischen Schlag versetzt. Der S-Link galt als Schnölls Prestigeprojekt.
Edtstadler tritt als Landeshauptfrau erstmals eine landespolitische Funktion an. In Salzburg war sie bisher nur als Gemeindevertreterin in Henndorf am Wallersee politisch aktiv. Sie war Staatssekretärin im Innenministerium, kurz im EU-Parlament und zuletzt Europa- und Verfassungsministerin. Kurz arbeitete die ehemalige Richterin auch am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg, bevor sie Sebastian Kurz in die Bundespolitik holte.
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