Wegen zweifacher Brandstiftung musste sich ein 67-Jähriger vor dem Landesgericht Linz verantworten. Auf die Frage nach dem Warum hatte der Pensionist keine Antwort, sprach von „einem Loch, in das ich immer wieder falle“. Der Prozess wurde vertagt, ein psychologisches Gutachten eingefordert.
Am 18. März und 24. August des Vorjahres soll der 67-jährige Pensionist mit einem Feuerzeug losgezogen sein und jeweils Altpapiercontainer bei Mehrparteienhäusern in der Nähe seines Wohnortes in Brand gesteckt haben.
Zweimal gezündelt
Vor allem das erste Feuer breitete sich rasch aus, griff bereits auf die Fassade des Gebäudes über. Beim zweiten Brand wurde der 67-Jährige von einem Passanten beobachtet, der rief rasch die Feuerwehr, die Schlimmeres verhindern konnte.
„Fiel immer wieder in ein Loch“
„So ein Feuer ist kein Spaß, sondern eine Gefahr für Leib und Leben“, mahnt der Staatsanwalt und will wissen: „War Ihnen das bewusst oder gar egal?“ Das kann der Angeklagte ebenso wenig beantworten wie die Frage des Richters nach dem Warum. „Weil ich blöd war und immer wieder in das Loch falle“, versucht der 67-Jährige eine Erklärung.
Bereits vorbestraft
Dabei war dies nicht das erste Mal, dass er sich wegen Brandstiftung vor Gericht verantworten musste. Für ein ähnliches Delikt wurde er vor sieben Jahren mit drei Jahren Haft bestraft. Damals soll er mit der Pflege seiner Frau überfordert gewesen sein, die ist zwischenzeitlich in einem Altersheim untergebracht.
„Alleine geht´s nicht mehr“
„Mein Mandant ist kein Fall für das Gericht, sondern für eine andere Institution“, meint der Anwalt des mutmaßlichen Brandstifters. Im Hintergrund laufen bereits Verhandlungen über die Bestellung eines Erwachsenenvertreters für den Beschuldigten, denn „alleine geht´s nicht mehr.“
Prozess vertragt
Nach kurzer Beratung kommen Richter und Schöffen zu folgendem Entschluss: Der Prozess wird auf unbestimmte Zeit vertagt, weil ein psychologisches Gutachten über den Beschuldigten erstellt werden soll. Bis zur Fortführung muss der wieder zurück in U-Haft.
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