Haslauer-Rücktritt

FPÖ will noch beraten, SPÖ und Grüne mit Kritik

Salzburg
09.01.2025 13:45

Seit rund einer Woche wurde spekuliert, nun ist es fix: Karoline Edtstadler folgt auf Landeshauptmann Wilfried Haslauer nach. Die politischen Mitbewerber zeigten sich über die definitive Entscheidung der Salzburger ÖVP-Granden überrascht.

Überrascht über die persönliche Erklärung von Landeshauptmann und ÖVP-Chef Wilfried Haslauer zeigte sich auch die politische Konkurrenz. In ersten Reaktionen teilten die politischen Mitbewerber ihre Verwunderung und zum Teil auch Kritik an der Übergabe von Haslauer zu Edtstadler mit. Allen voran der Regierungspartner im Land, die FPÖ. 

Svazek will Parteigremien einberufen
„Die grundsätzlichen Rahmenbedingungen der Regierungszusammenarbeit sind zwischen den gewählten Vertretern – Wilfried Haslauer und mir - vereinbart. Hierbei war auch stets Grundlage, dass Landeshauptmann-Stellvertreter Schnöll der designierte Nachfolger sein soll“, so Landeshauptmann-Vize und FPÖ-Obfrau Marlene Svazek.

„Das Vorhaben der ÖVP, jemanden zur Landeshauptfrau machen zu wollen, der sich der Wahl zum Salzburger Landtag noch nie gestellt hat, entspricht nicht voll und ganz diesen Voraussetzungen. Ich werde daher übers Wochenende die Parteigremien einberufen, um die neue Situation grundsätzlich zu bewerten, sowie über die weitere Vorgangsweise der Salzburger FPÖ zu beraten“, so Svazek.

SPÖ-Chef Peter Eder: „Persönlich kennen wir Edtstadler nicht.“ (Bild: AK Salzburg)
SPÖ-Chef Peter Eder: „Persönlich kennen wir Edtstadler nicht.“

„Entscheidung der ÖVP, wer Haslauer nachfolgt“
Vonseiten der SPÖ meldete sich Peter Eder zu Wort. „Es war nur eine Frage der Zeit, wann Landeshauptmann Wilfried Haslauer seinen Rückzug bekannt geben wird“, so der SPÖ-Chef. „Das Versprechen von Haslauer, die ganze Funktionsperiode durchdienen zu wollen, haben wir ihm nie abgenommen. Insofern ist dieser Schritt für uns keine Überraschung, und wir haben damit gerechnet.“

Karoline Edtstadler kenne Eder und die Salzburger SPÖ bis dato nur von ihrer bisherigen Regierungstätigkeit. „Persönlich haben wir mit ihr noch nie zu tun gehabt. Wir wissen nur, dass auch sie Teil jener zwei Bundesregierungen war, die unser Land in ein finanzielles Desaster geführt haben.“  

„Es ist und bleibt die Entscheidung der ÖVP, wer Wilfried Haslauer nachfolgen soll“, so der SPÖ- und Arbeiterkammer-Chef. „Wir werden die neue Situation bewerten, darüber diskutieren und erst danach entscheiden, ob eine Unterstützung möglich ist oder nicht. Ob man ihr Vertrauen aussprechen kann, wird man erst sehen.“

Kritische Töne kamen von den Grünen. „Noch vor wenigen Tagen hat Haslauer beteuert, dass ihm sein Langzeitkronprinz Schnöll als Landeshauptmann nachfolgen wird. Und Edtstadler hat ihren gänzlichen Ausstieg aus der Politik bekannt gegeben“, erklärt die Landessprecherin Martina Berthold. „Heute ist alles anders und es stellt sich einmal mehr die Frage: Was können die Menschen der ÖVP noch glauben?“

Ähnlich kritisch äußerte sich auch die KPÖ Plus. „Damit löst die ÖVP vielleicht ihr Nachfolgeproblem, aber kein einziges Problem der Bevölkerung. Wann ändert sich etwas an den teuren Wohnkosten? Wann können Salzburger mit kleinen Einkommen, für die jeder Monat ein Kampf ist, aufatmen?“, ließ KPÖ-Klubobfrau Natalie Hangöbl mitteilen. 

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