Feuerkatastrophe

Los Angeles: Bereits 10.000 Gebäude zerstört

Ausland
10.01.2025 07:31

Den verheerenden Bränden im Großraum Los Angeles sind bereits 10.000 Gebäude zum Opfer gefallen. Mindestens zehn Menschen kamen in den Flammen ums Leben. Weitere Tote werden befürchtet, denn während zwei der großen Feuer am Donnerstag eingedämmt werden konnten, brach gleichzeitig ein neues aus.

Das „Kenneth Fire“ im Gebiet der West Hills und Hidden Hills zwischen Los Angeles und Ventura bewege sich gefährlich schnell auf Wohnhäuser in der hügeligen Region zu, teilte die Feuerwehr mit. Auf Videos war eine heftige Rauchentwicklung zu sehen. 900 zusätzliche Feuerwehrleute sollten dorthin entsandt werden, berichteten US-Medien unter Berufung auf Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom.

Die Einsatzkräfte stoßen an ihre Belastungsgrenze. Dennoch zeichnet sich noch keine Entspannung ab. (Bild: APA/AP)
Die Einsatzkräfte stoßen an ihre Belastungsgrenze. Dennoch zeichnet sich noch keine Entspannung ab.

Das größte der derzeit fünf wütenden Feuer im Großraum Los Angeles – „Palisades Fire“ genannt – brenne aktuell auf einer Fläche von rund 8000 Hektar, teilte die Feuerwehr weiter mit. Das „Eaton Fire“ wuchs unterdessen auf mehr als 5500 Hektar an. „Das ,Eaton-Fire‘ ist weiterhin zu null Prozent eingedämmt“, betonte Feuerwehr-Chef Marrone. 

„Als ob Atombombe abgeworfen worden wäre“
Die meisten Menschen kamen dem Vernehmen nach beim „Eaton Fire“ ums Leben. Angesichts der Verwüstung erwarte er keine guten Nachrichten bezüglich der Opferzahlen, erklärte Robert Luna, Sheriff des Bezirks Los Angeles. Es sehe aus, als ob „eine Atombombe in diesen Gebieten abgeworfen wurde“, zeigte sich Luna fassungslos über die Lage in den betroffenen Regionen. 

Apokalyptische Szenen im Großraum Los Angeles (Bild: APA/AP)
Apokalyptische Szenen im Großraum Los Angeles
(Bild: APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/MARIO TAMA)

Festnahmen nach Plünderungen
Doch nicht nur vor den Flammen müssen Menschen, die aus ihren Häusern geflohen sind, Angst haben: Die Feuerkatastrophe rief den Behörden zufolge auch Kriminelle auf den Plan. Mindestens 20 Verdächtige seien bisher im Zusammenhang mit Plünderungen festgenommen worden, sagte Kathryn Barger vom Verwaltungsbezirk Los Angeles. Er nannte die Plünderer „Opportunisten“ und fügte vor Journalisten hinzu: „Ich werde nicht tatenlos zusehen und zulassen, dass eine bereits traumatische Erfahrung noch schlimmer wird.“ Die Polizei erwägt Ausgangssperren. 

Der Alltag in der Region steht weitgehend still. Schulen sind geschlossen, den Behörden zufolge vor allem wegen der schlechten Luftqualität. Die Situation hat auch Auswirkungen auf die Spielpläne der Sportligen, wie die Football-Liga NFL: Das für Montag geplante Play-off-Spiel der Los Angeles Rams gegen die Minnesota Vikings wurde nach Arizona verlegt, wie die NFL bekannt gab. Sie begründete den Schritt mit der Sorge um die Luftqualität in Los Angeles und der ohnehin schon großen Belastung für Polizei und Feuerwehr. Dichter Rauch liegt über der Stadt, viele Menschen tragen Masken, um sich vor den schädlichen Partikeln zu schützen. Auch die Oscar-Nominierungen wurden verschoben.

Hollywood-Promis auf der Flucht
Auch viele Hollywood-Promis leiden unter den Großbränden. Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz (35) zeigte in einer Instagram-Story, wie er wegen der Brände sein Haus verlassen musste. In dem Posting sind seine gepackten Luxuskoffer zu sehen, darunter ein Notfallset des Roten Kreuzes und zwei Walkie-Talkies.

Bill Kaulitz zeigte in seiner Instagram-Story seine gepackten Koffer. Der Schwager von Heidi Klum musste seine Villa in den Hollywood-Hills wegen des Feuersturms verlassen. (Bild: Krone KREATIV/instagram.com/billkaulitz, Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/Jesse Grant)
Bill Kaulitz zeigte in seiner Instagram-Story seine gepackten Koffer. Der Schwager von Heidi Klum musste seine Villa in den Hollywood-Hills wegen des Feuersturms verlassen.

Reality-Star Paris Hilton musste eigenen Angaben zufolge im Fernsehen mit ansehen, wie ihr Haus den verheerenden Großbränden bei Los Angeles zum Opfer fiel. „Ich bin untröstlich, habe keine Worte“, schrieb die 43-Jährige auf der Plattform X. „Ich sitze mit meiner Familie, schaue die Nachrichten und sehe, wie unser Haus in Malibu live im Fernsehen bis auf die Grundmauern abbrennt.“ Dazu teilte sie ein per Hand aufgenommenes Video von einem Nachrichtenbeitrag, der eine niedergebrannte Gegend zeigt. 

Biden: „Schlimmste Feuer in Kaliforniens Geschichte“
US-Präsident Joe Biden sagte, nachdem er am Donnerstagabend (Ortszeit) über die Lage unterrichtet worden war, dass bisher bereits 360.000 Menschen aus den am stärksten betroffenen Gebieten in Sicherheit gebracht worden seien. Er bezeichnete die Feuer als „die schlimmsten in der Geschichte Kaliforniens“. 

Nach ersten vorsichtigen Berechnungen sind die Schäden gewaltig. Laut einer vorläufigen Prognose des privaten US-Wetterdienstes AccuWeather, das auch die Auswirkungen von Unwettern bemisst, könnten der Gesamtschaden und die wirtschaftlichen Verluste bei 135 bis 150 Milliarden Dollar (in etwa 131 bis 146 Milliarden Euro) liegen.

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