Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat am Sonntag mit 46,4 Prozent triumphiert. Er schaffte, woran SPÖ-Bundesparteichef Andreas Babler gescheitert war: eine Brandmauer gegen die Freiheitlichen aufzubauen.
Die wichtigsten Meldungen des Wahltags:
Der ÖVP-Generalsekretär im Bund, Alexander Pröll, ortete „schmerzliche Verluste“ – und er stichelt gegen Norbert Hofers Abschneiden.
Bilderserie vom Wahltag:
Doskozil verteidigte Nummer-eins-Position eindrucksvoll
Er hat geschafft, wovon seine Landeshauptmann-Kollegen nur träumen konnten. Während sie bei den Landtagswahlen im Durchschnitt zehn Prozent verloren, verteidigte Hans Peter Doskozil klar und eindrucksvoll die Nummer-eins-Position im Burgenland.
Luxusniederlage
Ein Minus von 3,5 Prozent – das klingt in Zeiten wie diesen fast wie eine Luxusniederlage.
23,3% zwischen Doskozil und Hofer
Bei der ersten Hochrechnung flossen bei Doskozils engstem Team die Tränen. Zwar verliert Doskozil mit 46,4 Prozent die absolute Mehrheit im burgenländischen Landtag, dennoch zertrümmerte er die Pläne von FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer, ihn aus dem Landeshauptmann-Sessel zu kippen. Doskozil und Hofer trennen gleich 23,3 Prozent. Das Burgenland bleibt eine rote Hochburg. Aber: Doskozil muss sich nun einen Koalitionspartner suchen.
Grüne wollen jetzt in Koalition mit Doskozil
Als Favorit gelten die Grünen, die den Einzug in den Landtag mit 5,7 Prozent trotz schlechter Umfragen geschafft haben. Spitzenkandidatin Anja Haider-Wallner signalisierte schon am Wahlabend, dass sie Regierungsverantwortung übernehmen wolle. „Wir haben sehr viele Ideen, wie wir das Burgenland lebenswerter machen können.“
Blaue Welle nicht so stark wie im Bund oder Steiermark
Der zweite Sieger des Abends heißt Norbert Hofer. Die Freiheitlichen hatten bei der Wahl 2020 wenige Monate nach der Ibiza-Affäre nur 9,8 Prozent geschafft. Die blaue Welle rollt auch im Burgenland, wenn auch nicht mit jener geballten Kraft wie im Bund oder in der Steiermark. Der blaue Heimkehrer Hofer schaffte bei seinem ersten Antreten als Spitzenkandidat 23 Prozent. Ein Plus von 13,2 Prozent.
Zeigt das Sparpaket erste Auswirkungen für die FPÖ?
Allerdings bleibt die FPÖ im Burgenland hinter dem Bundestrend, denn Herbert Kickl sprang über 29 Prozent. Auch ein Wermutstropfen für Hofer: „Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn an uns vorbei keine Koalition möglich gewesen wäre“, meinte Hofer. Möglicherweise zeigt das kürzlich geschnürte Sparpaket im Bund schon erste Auswirkungen beim Wahlergebnis.
ÖVP: Minimaler Lichtblick im Tal der Tränen
Bitter, aber ebenso überraschend ist das Wahlergebnis der Volkspartei. Ein dickes Minus von 8,38 Prozent schmerzt. Mit 22,3 Prozent das schlechteste Ergebnis in der Geschichte. Jedoch, dass man sich am Wahlabend lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der FPÖ um Platz zwei lieferte, war nach den bundespolitischen Entwicklungen samt Rücktritt von Kanzler Karl Nehammer doch wieder ein minimaler Lichtblick im schwarzen Tal der Tränen.
Nicht vom Fleck kommen die NEOS im Burgenland. Zum dritten Mal traten sie bei der Landtagswahl an. Zum dritten Mal ein desaströses Ergebnis. Gerade mal zwei Prozent erreichten die Pinken. Und die Liste Hausverstand knackte nicht die Ein-Prozent-Marke.
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