Es war die wohl ereignisreichste innenpolitische Woche seit langer Zeit: Erst kündigten die NEOS die Zuckerl-Koalition auf, dann versagten auch ÖVP und SPÖ bei Verhandlungen um eine „Große Koalition“. Karl Nehammer muss man zugutehalten, dass er wenigstens Wort gehalten hat. Er wollte nie mit Kickl und ist zurückgetreten.
Der Bundespräsident sah sich daraufhin bekanntlich gezwungen, Herbert Kickl nun doch den Regierungsbildungsauftrag zu erteilen und er hatte ein gutes Argument für seine Kehrtwende. Es trägt den Namen Christian Stocker. Noch bevor der neue ÖVP-Chef überhaupt dazu eingeladen wurde, kündigte er an, mit Kickl zu verhandeln. Genau das hatte die ÖVP immer ausgeschlossen.
„Wenn Kickl Kanzler wird“, steht auf trauerumrandeten Papiertaschentüchern aus dem ÖVP-Wahlkampf, „werden Sie davon viele brauchen.“ Es war wie alles in diesem Zusammenhang eine leere Drohung, ein Gag. Wählertäuschung sei das nicht gewesen, meint er im Interview mit Ida Metzger.
Offenbar soll man einfach nicht alles so ernst nehmen. Schließlich wird auch in Salzburg Karoline Edtstadler Landeshauptfrau, obwohl der amtierende Landeshauptmann das bis zuletzt bestritten hat. Dessen oberösterreichischer Kollege räumt zu all diesen Windungen und Wendungen zwar nicht Tränen, aber zumindest Magenweh ein. Man werde Blau-Schwarz im Bund „mit viel Magenschoner“ überwinden.
So manchen, die dieser Partei geglaubt haben, dreht es derzeit den Magen um.
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