Neue Gefahr durch Wind
Brände in Los Angeles fordern zwei Dutzend Tote
Sechs Tage nach Ausbruch der verheerenden Brände in Los Angeles kämpft die Feuerwehr weiter gegen die Flammen. Wie die Behörden am Sonntag mitteilten, stieg die Zahl der Todesopfer mittlerweile auf mindestens 24.
Beim „Eaton“-Brand in der Nähe von Altadena und Pasadena starben demnach 16 Menschen – und acht weitere im westlichen Stadtteil Pacific Palisades. Nach einer kurzen Wetterberuhigung am Wochenende rechnen Meteorologen mit der Rückkehr der sogenannten Santa-Ana-Winde. Diese könnten bis Mittwoch anhalten und die Löscharbeiten erheblich erschweren.
Neuer Wind könnte Feuer antreiben
Die trockenen Fallwinde aus der Wüste hatten die Flammen zuvor immer wieder angefacht und Funken kilometerweit getragen. „Die Bedingungen bleiben extrem gefährlich“, warnte der Feuerwehrchef von Los Angeles County, Anthony Marrone. Die Anordnungen für allfällige Evakuierungen könnten jederzeit erweitert werden.
Bereits 57 Quadratkilometer verbrannt
Das Eaton-Feuer in den östlichen Ausläufern von Los Angeles hat nach offiziellen Angaben inzwischen eine Fläche von 57 Quadratkilometern verbrannt, was fast der Größe der Insel Manhattan entspricht. Die Feuerwehr konnte das Feuer von 15 Prozent am Vortag auf 27 Prozent eindämmen.
Im Westen der Stadt wütet inzwischen das vom Stadtteil Pacific Palisades ausgehende Feuer auf einer Fläche von 96 Quadratkilometern und greift auf das Nobelviertel Brentwood und andere bewohnte Gebiete von Los Angeles über. Dort beträgt die Eindämmungsrate elf Prozent.
Giftiger Rauch: Evakuierungen drohen
Die Waldbrände haben Tausende von Häusern zerstört und ganze Stadtviertel in Schutt und Asche gelegt. Mehr als 100.000 Menschen mussten bereits ihre Häuser verlassen. „Viele Gebiete sehen aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen“, sagte der Sheriff von Los Angeles County, Robert Luna. Die Behörden warnten die rund zehn Millionen Einwohner von Los Angeles County, dass sie wegen der Feuer und des giftigen Rauchs möglicherweise zur Evakuierung aufgefordert werden könnten.
Gouverneur: Aufräumen kann Monate dauern
Nach Einschätzung des kalifornischen Gouverneurs Gavin Newsom könnte es sechs bis neun Monate dauern, die Trümmer nach den Bränden in Los Angeles wegzuräumen. Zunächst solle binnen zwei Wochen die Inspektion aller betroffenen Gebäude abgeschlossen werden, sagte Newsom dem Nachrichtensender CNN.
In den kommenden Tagen werde ein Haus nach dem anderen fotografiert und die Bilder auf eine Website hochgeladen, kündigte der Gouverneur an. So sollen die Bewohner Informationen über den Zustand der Gebäude bekommen, ohne dafür in die derzeit abgesperrten Gebiete fahren zu müssen. Viele wissen derzeit nicht, ob ihr Haus noch steht – oder was davon übriggeblieben ist. Mit den Fotos sollen auch die Versicherungen kontaktiert werden können.
Feuerwehrleute aus Kanada und Mexiko helfen
Unterstützung für die kalifornischen Feuerwehrleute ist bisher aus sieben US-Bundesstaaten, Kanada und Mexiko eingetroffen. Auch das Militär steht bereit, um bei der Brandbekämpfung zu helfen. Der private Wetterdienst AccuWeather schätzt die Schäden und wirtschaftlichen Verluste auf bisher 135 bis 150 Milliarden Dollar.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den USA Hilfe bei der Bekämpfung der schweren Brände in Los Angeles angeboten. 150 Feuerwehrleute stünden bereit, sagte er in seiner täglichen Videoansprache.
Musk will kostenloses Internet anbieten
Tech-Milliardär Elon Musk will in den von Bränden betroffenen Gebieten von Los Angeles kostenloses Internet über das Satellitensystem Starlink anbieten. Dafür sollen Starlink-Empfangsanlagen mit offenem WLAN dort platziert werden, wo sie am meisten benötigt würden, schrieb Musk auf seiner Online-Plattform X.
Zur Stromversorgung sollen „Cybertruck“-Elektro-Pickups des von Musk geführten Autobauers Tesla dienen. Auslieferungen neuer „Cybertruck“-Fahrzeuge in Kalifornien würden sich um mehrere Tage verzögern, da Tesla neue Wagen dafür einsetzen werde, kündigte er an.
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