Nur freiwillig

Teurer Radweg muss nicht benutzt werden

Wien
17.01.2025 06:00

Der Radweg in der Pötzleinsdorfer Straße in Währing sorgt für Verwunderung. Er ist nämlich nicht benützungspflichtig. Doch solche Ausnahmen sind kein Einzelfall.

Erst vor ein paar Tagen hat die Stadt die Radwege-Bilanz für das Jahr 2024 veröffentlicht und sich dafür auch ordentlich abfeiern lassen: Mit rund 53 Millionen Euro Investitionen und 23 Kilometern neuen Radwegen im Hauptverkehrsnetz sowie 15 Kilometern im Bezirksnetz wurde der bisherige Höchststand deutlich übertroffen.

Nicht immer gestaltet sich das Zusammentreffen von Fußgängern und Radfahrern so harmonisch wie auf diesem Werbebild. (Bild: Mobilitätsagentur Wien/zoom vp)
Nicht immer gestaltet sich das Zusammentreffen von Fußgängern und Radfahrern so harmonisch wie auf diesem Werbebild.

13,7 Kilometer Radwege ohne Benützungspflicht
Doch bei der zunehmenden Anzahl an Fahrradwegen kommt hinzu, dass nicht alle benutzungspflichtig sind – mit Auswirkungen auf alle anderen Verkehrsteilnehmer. Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) beantwortet in einer gemeinderätlichen Anfrage der Freiheitlichen, wie viele es davon gibt. Aktuell existieren in Wien (Stand Oktober 2024) 355,6 Kilometer Radwege mit Benutzungspflicht – 13,7 Kilometer Radwege ohne. Die Aufhebung der Benutzungspflicht wird von der MA46 (Verkehr) geprüft. Bezirke, MA28, LPD Wien und die Wiener Linien werden miteingebunden.

Zitat Icon

Millionen Euro für Radwege zu verschleudern, für die es dann keine Benützungspflicht gibt ist absurd. Das führt zu Verkehrsbehinderungen auf Schienenstraßen wie nun etwa auf der Pötzleinsdorferstraße. Ich fordere echte Verkehrssicherheit für Fußgänger auf Radwegen, wie etwa am Ring. Da braucht es sinnvolle Lösungen!

Maximilian Krauss (FPÖ) (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)

FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss

Die FPÖ übt Kritik. Viel Geld für Radwege zu verschleudern, für die es dann keine Benutzungspflicht gibt, sei absurd. Als Beispiel wird die Pötzleinsdorfer Straße angeführt. Dort wurde erst 2022 eine neue Radverbindung gebaut. Doch es gibt hier bloß einen gemischten Geh- und Radweg – ohne Benutzungspflicht. Es kann also weiterhin auch auf der Straße gestrampelt werden, neben den Bimschienen. Grund: „Planerische Zwangspunkte“ (Bestandsbäume). Wegen 107 Linden (die älteste davon aus dem Jahr 1813) die in diesem Abschnitt stehen. 

Im Büro von Stadträtin Sima versteht man die Kritik daran nicht. Zum Radweg in Pötzleinsdorf würden keinerlei Beschwerden aufliegen – im Gegenteil, er werde gut angenommen. Grundsätzlich gilt: Bei gemischten Geh- und Radwegen kann die Benützungspflicht aufgehoben werden. Im diesem Falle sei das geschehen, um schnellen und geübten Radfahrenden die Benützung der Fahrbahn zu gestatten und etwaige Konflikte mit dem Fußverkehr zu verringern, heißt es weiter. Die Freiheitlichen fordern übrigens, rasende Radfahrer, wie am Rad-Gehweg in der Pötzleinsdorferstraße, rigoros zu bestrafen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt