Nach dem Rücktritt von Michael Lindner als Vorsitzender hat die SPÖ Ex-Minister Alois Stöger als interimistische Notlösung aus dem Hut gezaubert. Er ist beauftragt, einen neuen Parteichef zu suchen. Doch der 65-Jährige sieht sich nicht als Pausenclown und könnte länger bleiben als ursprünglich gedacht.
Was haben Lindsey Vonn und Alois Stöger (65) gemeinsam? Beide sind aus dem Ruhestand wieder in die Öffentlichkeit zurückgekehrt. Klar: Der Vergleich des US-Ski-Superstars mit dem Ex-Minister hinkt – denn während Vonn sofort wieder Erfolge feiert, bleibt die SPÖ OÖ auch nach Stögers Übernahme in den Umfragen im Jammertal.
Kommod an der Spitze eingerichtet
Seit Michael Lindner vor gut zwei Monaten seinen Rücktritt als SPÖ-Vorsitzender ankündigte, ist Stöger als Interimschef mit der Nachfolgersuche betraut. Zunächst hieß es, vor Weihnachten werde sich keine Neubesetzung der Parteispitze ausgehen, dann wollte man die Linzer Bürgermeisterwahl abwarten. Doch nun sieht es danach aus, dass auch nach dem 26. Jänner – da findet in Linz die Stichwahl statt – nicht so rasch eine neue rote Führungspersönlichkeit präsentiert wird. Denn Stöger hat es sich, wie man sagt, kommod eingerichtet.
„Übe Zwischenfunktion voll und ganz aus“
In der SPÖ sei mit ihm „keine Leere“ eingetreten, stellte er bei einem Medientermin am Mittwoch fest. Die Partei sei handlungsfähig. „Ich habe eine Zwischenfunktion, und die übe ich voll und ganz aus.“ Zum Beweis legte er ein industriepolitisches Forderungspaket an die blau-schwarzen Koalitionsverhandler in Wien vor.
Spielraum für Neuen wird kleiner
Offenbar hat Stöger, der erst im Oktober 2024 aus dem Nationalrat ausschied, Lust auf mehr – worauf auch seine klassenkämpferischen Aussagen gegen die Industriellenvereinigung schließen lassen. Den Genossen ist es womöglich eh recht, von einem Politveteranen, der sie an bessere rote Zeiten erinnert, geführt zu werden – der Spielraum, bis zur Landtagswahl 2027 einen frischen Spitzenkandidaten aufzubauen, wird so freilich immer kleiner.
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