Plötzlich im Wahlkampf

Ludwig in Offensive: Wien wählt schon am 27. April

Noch während der rot-pinken Regierungsklausur hat Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) die Katze aus dem Sack gelassen: Die Wien-Wahl wird tatsächlich vorgezogen und findet schon am 27. April, eine Woche nach Ostern, statt.

Die Gerüchte über eine vorgezogene Wahl hatten sich während der letzten Tage verdichtet. Der nunmehrige Termin liegt dabei noch vor dem ursprünglich überlegten Vorziehen der Wahl auf Mitte Mai. Wien befindet sich damit aus dem Nichts heraus im Intensivwahlkampf: Zwischen Ankündigung und Wahltag liegen gerade einmal 14 Wochen und drei Tage.

Wahlerfolg durch Reaktion auf Bundespolitik erhofft
Vom vorgezogenen Wahltermin erhoffen sich SPÖ und NEOS offenbar Schwung und Zuspruch an den Urnen durch enttäuschte ÖVP- und auch FPÖ-Wähler – möglichst nahe an der Angelobung einer etwaigen blau-schwarzen Bundesregierung und konkretisierten Budget-Sparplänen und wie diese Maßnahmen – auch – die Bewohner von Wien betreffen.

„Zeitenwende“ steht bevor
In einem zeitgleich auf allen maßgeblichen Social-Media-Kanälen verbreiteten Video erklärte Ludwig die vorgezogene Wahl mit der bevorstehenden „Zeitenwende“ in der Republik und dem Umstand, dass er Wien einen monatelangen Wahlkampf ersparen wolle.

Klare Präferenz für fortgesetzte rot-pinke Koalition
Ludwig betonte, dass seine „Fortschrittskoalition“ mit den NEOS ein „Gegenmodell“ zu den blau-schwarzen Plänen darstellte und gab bereits eine klare Präferenz zur Fortsetzung dieser Zusammenarbeit zu erkennen. Man wolle die Arbeit in einer neuen Stadtregierung fortsetzen, die idealerweise noch vor dem Sommer gebildet werden solle.

Das unterstrich auch Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS). Er verglich die politische Lage mit einem aufziehenden Sturm, in dem man sich nicht mit Wahlkampf beschäftigen könne.