Nur noch 99 Tage

So läuft die Wien-Wahl im Blitztempo ab

Die Wiener schreiten früher zur Urne als angenommen – logistisch ein Aufwand.

(Bild: picturedesk.com/Christian Kreuziger / picturedesk.com)

Die Wien-Wahl wurde kurzfristig vorverlegt. Doch während sich die Rathausparteien längst im Wahlkampfmodus befinden, wird der Urnengang am 27. April für die Stadt wieder zur logistischen Herausforderung – die Vorbereitungen laufen bereits.

Wien wählt um fünf Monate früher als angenommen. Ein Schnellschuss, der nicht nur die Parteien unter Druck setzt, sondern auch die Organisation auf den Kopf stellt. Von den Wahlhelfern über die Wahllokale bis zu den Briefwahlen muss alles zeitgerecht unter Dach und Fach gebracht werden. Aber ist das in nur 98 Tagen überhaupt möglich?

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) werden dem Gemeinderat eine Vorverlegung der Wien-Wahl auf den 27. April 2025 vorschlagen.

(Bild: Jöchl Martin)

„Die Stadt ist jederzeit auf Wahlen vorbereitet“
Das Büro vom zuständigen Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) sagt dazu: „Die Stadt Wien ist jederzeit auf die Abhaltung von Wahlen vorbereitet.“ Groß war die Überraschung nach der Ankündigung von Stadtchef Ludwig trotzdem. Schon in 14 Wochen ist es so weit – der Fristenlauf ist bereits gestartet. Stichtag wird diesmal voraussichtlich der 28. Jänner sein. Vom 21. bis zum 30. Tag nach dem Stichtag muss das Wählerverzeichnis veröffentlicht werden und zur Einsicht aufliegen. Knapp zwei Monate vor dem Wahltag müssen dann die Wahlvorschläge einlangen.

1,13 Millionen

Wiener waren bei der vergangenen Gemeinderatswahl im Jahr 2020 wahlberechtigt. Für heuer gibt es noch keine genauen Zahlen. 

Für die Nationalratswahl im September 2024 waren exakt 1.127.929 Wiener wahlberechtigt. Bei der Wahl am 27. April werden es diesmal aber mehr sein – so viel ist bereits fix. Denn: Bei den Bezirksvertretungswahlen in den 23 Bezirken besteht auch für nicht österreichische EU-Bürger mit Hauptwohnsitz in Wien die Möglichkeit zu wählen und zu kandidieren. Voraussetzung hierfür ist die Eintragung in die Wählerevidenz, die in Wien von Amts wegen erfolgt. Ende März werden dann die beantragten Wahlkarten ausgestellt. Die Stadt geht derzeit von einem ähnlich hohen Wahlkartenaufkommen wie bei der vergangenen Nationalratswahl aus.

Wer darf bei der Wien-Wahl wählen?

Alle österreichischen Staatsbürger, die am Wahltag mindestens 16 Jahre alt sind, nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind und ihren Hauptwohnsitz in Wien haben.Bei den Bezirksvertretungswahlen in den 23 Bezirken sind auch jene Bürger wahlberechtigt, welche die Staatsbürgerschaft eines Mitgliedstaates der Europäischen Union besitzen und sonst die genannten weiteren Voraussetzungen erfüllen.

Insgesamt standen beim letzten Urnengang vor vier Monaten 1499 Wahllokale zur Verfügung. Alle Wahlstandorte werden wieder barrierefrei erreichbar sein. Dafür mussten aber auch einige Wahllokale verlegt werden. Beim Personal handelt es sich wieder primär um Bedienstete der Stadt Wien. Zusätzlich werden in den Sprengelwahlbehörden auch von den politischen Parteien genannte Beisitzer im Einsatz sein. Inklusive Wahlsonntag und der darauffolgenden Tage sind immerhin rund 13.000 Personen (Bedienstete der Stadt Wien, Beisitzer, Vertrauenspersonen etc.) im Einsatz.

Was wird am 27. April 2025 gewählt?

Bei der Gemeinderatswahl werden wieder die 100 Abgeordneten zum Wiener Gemeinderat gewählt. Bei den gleichzeitig stattfindenden Bezirksvertretungswahlen die Bezirksvertretungen der 23 Bezirke- jeweils für die Dauer von 5 Jahren.

Rund 2400 Wahlzellen, 1100 Wahlurnen, 3200 Tische, 5800 Sessel, 170 Trennwände und 20 Rampen werden benötigt. Schon kommenden Dienstag wird der Neuwahlantrag im Gemeinderat eingebracht. Gleichzeitig sollen bei Sonderterminen von Gemeinderat bzw. Landtag noch die letzten Punkte des Regierungsübereinkommens erledigt werden. Die wahlberechtigten Personen werden etwa zwei Wochen vor dem Wahltag die amtliche Wahlinformation mit der Adresse des Wahllokals und weiteren wichtigen Informationen erhalten.