Paukenschlag in Perchtoldsdorf: Anton Plessl tritt nach 55 Jahren in der Partei bei der Gemeinderatswahl am 26. Jänner mit einer eigenen „Generationenliste“ an.
Erstmals war Anton Plessl 1970 in den Gemeinderat von Perchtoldsdorf, dem bekannten Heurigenort im Bezirk Mödling, eingezogen. Fünfeinhalb Jahrzehnte später will der Sozialdemokrat noch keinen Schlusspunkt hinter seine politische Laufbahn setzen. Im Gegenteil: Mit einem Rufzeichen möchte er sie in den kommenden fünf Jahren ausklingen lassen. Plessl bewirbt sich erneut um ein Mandat – allerdings nicht mehr in den Reihen der SPÖ, sondern mit einer eigenen Liste: der „Bewegung der Generationen“.
Debatte um Kandidatur-Verbot
Dass ihn die rote Fraktion „scheibchenweise abmontiert“ hatte, hat den mittlerweile 83-Jährigen hart getroffen. Immerhin ist er ein SPÖ-Urgestein in Perchtoldsdorf, ehemaliger Vizebürgermeister und Ehrenparteivorsitzender. „Dass sogar gefordert wurde, eine Kandidatur von Menschen, die älter als 70 Jahre sind, zu verbieten, hat meinen Entschluss bekräftigt“, sagt Plessl.
Selbstverständlich werde ich meine Gesinnung nicht ändern. Daher bleibe ich auch künftig sozialen und humanen Ideen eng verbunden.
Anton Plessl, Gründer der „Bewegung der Generationen“
Kein Parteiaustritt
Mit dem Einsatz für ein Pflegeheim im Ort sowie für mehr Unterstützung der Senioren bei der Bewältigung der Digitalisierung will Plessl in der Gemeindepolitik in erster Linie Sprachrohr seiner Generation sein. Doch nicht nur. Seine Forderungen einer Öffi-Alternativen für Mitbürger ohne Auto und einer Rekultivierung des Steinbruchs am Tirolerhof nach dem Ende des Abbaus betreffen auch Jüngere. Aus der SPÖ austreten will Plessl nicht: „Ich bleibe im Herzen immer ein Sozialdemokrat.“
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