„Cordoba-Willi“ Kreuz:

„Ich war nicht nur irgendein Bankerlwärmer“

Sport
22.01.2025 06:30

Teamlegende Willi Kreuz blickt in seiner Biografie auf eine einzigartige Karriere zurück. Der 76-Jährige erinnert sich an seine Zeit in den Niederlanden, den historischen Pokal mit Stockerau und Treffen mit Legenden wie Pelé. Heute ist er im Ruhestand – und größter Fan seines Enkels Gabriel.

„Ich genieße die Zeit mit meinem Enkelkind, schaue, dass ich fit bleib und geh hin und wieder gern zum Heurigen.“ Willi Kreuz ist nach knapp zehn Jahren in der Fußball-Pension voll angekommen. Und verdient hat er ihn sich den Ruhestand: Der heute 75-Jährige blickt auf eine Karriere zurück, wie sie nur ganz wenige in Österreich hatten. Die es auch zum Nachlesen gibt, in „Willi Kreuz: Fußball – mein Leben“ erzählt seine Tochter die ganze Geschichte. Samt allen Rückschlägen, lustigen Anekdoten und sportlichen Highlights.

Auf Enkel Gabriel ist er besonders stolz – auch auf sein Buch. (Bild: Willi Kreuz)
Auf Enkel Gabriel ist er besonders stolz – auch auf sein Buch.

Wie etwa seiner Zeit in Holland. Als österreichischer Torschützenkönig erweckte er 1972 niederländisches Interesse, wechselte zuerst zu Sparta Rotterdam, zwei Jahre später zum Stadtrivalen Feyenoord. „Meine gesamte Zeit dort war unglaublich. Ich hab auch wirklich immer gespielt, war nicht nur irgendein Bankerlwärmer“, grinst Willi. Den es trotz der schönen Erinnerungen lange nicht mehr an die alte Wirkungsstätte verschlagen hat. „Ganz ehrlich, was soll ich auf da Nordsee, da is immer kalt, geht immer der Wind. Ich fahr lieber ins Warme.“ Seinen Schmäh hat er also noch.

Dabei wär ihm der in seiner Laufbahn an der ein oder anderen Stelle beinahe ausgegangen. Im Nationaldress verpasste er nämlich zweimal in Folge knapp die WM-Qualifkation. Im dritten Anlauf gab’s dann die legendäre Weltmeisterschaft 1978 inklusive Wunder von Córdoba. „Es ist schon fast ein Klischee, das als Karrierehöhepunkt zu nennen. Aber es ist einfach so, das war der Wahnsinn.“

Willi Kreuz mit „Fußballgott“ Pelé. (Bild: Christian Pollak)
Willi Kreuz mit „Fußballgott“ Pelé.

Mit Cup-Sensation zur Trainerlegende
Stichwort Wahnsinn. Als der Kaisermühlner als Trainer des damaligen Zweitligisten Stockerau am 30. Mai 1991 gegen Rapid Wien den Titel im „ÖFB Memphis Cup“ feierte, sorgte er für eine der größten Sensationen der heimischen Fußball-Geschichte. Am Weg dahin schickte die Truppe übrigens vier weitere Bundesligisten nach Hause. „Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Ich war ganz alleine, kein Co-, kein Torwart-Trainer – gar nix. Meine Torleute hab ich eine Stunde vorm Training bestellt und einfach selbst trainiert“, erinnert er sich an Zeiten vor riesigen Betreuerstäben.

„Ja Opa, is scho guat“
Nach einer Station in Klingenbach beendete er 2016 in Wimpassing seine Laufbahn. Seitdem ist er nur mehr Zuschauer bei seinem Enkel Gabriel, der in Wien für den LAC auf Torjagd geht. Tipps lässt der sich aber keine geben: „Er sagt immer: Ja Opa, is scho guat.“ Ganz schön „frech“. Zumal Großvater von Pelé einen Kopftätschler und von Johann Cruyff quasi eine Cartier-Uhr erhielt. Aber das kann er ja nachlesen...

Porträt von Dorian Seistock
Dorian Seistock
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