„Nie zuvor gesehen“

33.000 km/h: Windrekord auf Exoplanet gemessen

Wissenschaft
21.01.2025 16:44

Tornados und Hurrikane richten auf der Erde immer häufiger verheerende Schäden an. Stürme in einer völlig anderen Größenordnung haben jetzt Astronomen auf einem fernen Exoplaneten entdeckt. Dort toben um den Äquator Überschall-Jetstreams, die fast 33.000 km/h schnell sind.

Am Äquator des Gasriesen WASP-127b registrierten die Wissenschaftler mithilfe des Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile Luftströme von neun Kilometern pro Sekunde (was fast 33.000 Kilometern pro Stunde entspricht). Es handelt sich dabei um die schnellsten derartigen Winde, die jemals auf einem Planeten gemessen wurde, berichtet die ESO auf ihrer Website.

Jetstreams sind Luftströme, die in größeren Höhen in der Atmosphäre zirkulieren. Es gibt sie auch auf der Erde, dort erreichen sie laut Forschern aber maximal Geschwindigkeiten von etwa 500 bis 700 Kilometer pro Stunde. Der schnellste Jetstream im Sonnensystem wurde mit etwa 1800 km/h auf dem Planeten Neptun beobachtet.

Um den Äquator von WASP-127b (Bild) toben Überschall-Jetstreams, die fast 33.000 km/h schnell sind. (Bild: ESO/L. Calçada)
Um den Äquator von WASP-127b (Bild) toben Überschall-Jetstreams, die fast 33.000 km/h schnell sind.

„Das ist etwas, das wir noch nie zuvor gesehen haben“, betonte die Expertin Lisa Hartmann von der Universität Göttingen, eine der Hauptautorin der in der Fachzeitschrift „Astronomy & Astrophysics“ erschienenen Untersuchung, mit Blick auf die Geschwindigkeiten des Jetstream auf WASP-127b. Dieser bewege sich fast sechsmal schneller, als der Planet selbst um seine Achse rotiere.

Gasriese ist etwas größer als der Jupiter
WASP-127b ist ein Gasriese, der nach Angaben der Forscher etwas größer ist als der Planet Jupiter, hat aber nur einen Bruchteil von dessen Masse. Mit VLT-Instrumenten gelang den Forschern der Nachweis von Wasserdampf- und Kohlenmonoxidmolekülen in dessen Atmosphäre. Sie konnten zudem das Tempo bestimmen, mit dem sich diese Moleküle um den Äquator des Planeten bewegen.

Sie brachte demnach auch leichte Temperaturunterschiede zwischen der Morgen- und der Abendseite von WASP-127b zu Tage. Offensichtlich zeige der Exoplanet komplexe Wettermuster ähnlich denen auf der Erde. Dies sei ein Beispiel dafür, dass die Forschung zu Exoplaneten derzeit rasch voranschreite.

Sogenannte Exoplaneten sind Planeten, die weiter entfernte Sterne außerhalb des Sonnensystems umkreisen.

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