Neue Expertenstudie

Kärntner sehen Chancen auf gute Pension schwinden

Kärnten
21.01.2025 18:45

Neue Studie enthüllt Sichtweisen auf das Pensionssystem. Zudem fürchten sich die Kärntner vor einer Verschlechterung der Lebensqualität. Trotzdem erfährt die private Vorsorge wieder eine Renaissance.

Jährlich nehmen die Erste Bank, die Sparkassen und die Wiener Städtische im Rahmen ihrer Vorsorgestudie die Anliegen der Bevölkerung genauestens unter die Lupe. Und dabei zeigt sich einmal mehr, dass die Kärntner mit vielen Sorgenfalten in Richtung Zukunft blicken.

Verschlechterung der Lebensqualität befürchtet
Besonders die geopolitischen Unruhen fürchten die Kärntner. Gleich 64 Prozent der Befragten befürchten eine Verschlechterung der Lebensqualität. 26 Prozent hoffen auf ein Gleichbleiben ihres Standards, neun Prozent glauben an eine Verbesserung der Lage. „Da ist es wenig wunderlich, dass das Thema Vorsorge mehr und mehr an Wichtigkeit gewinnt“, erklärt Sonja Brandtmayer, Generaldirektor-Stellvertreterin der Wiener Städtischen.

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Die stärker werdende Diskussion über die Finanzierbarkeit des staatlichen Pensionssystems zeigt ihre Wirkungen. Der Umstand, dass heute jeder vierte Steuer-Euro in die Stützung der öffentlichen Pensionen fließt, verunsichert viele in Kärnten.

Sonja Brandtmayer, Generaldirektor-Stellvertreterin der Wiener Städtischen

Mit der Verschlechterung der Lebensqualität geht auch die Unzufriedenheit über das staatliche Pensionssystem einher. „Jeder Siebente in Kärnten geht davon aus, später im Alter keine ausreichend hohe staatliche Pension zu bekommen. Und es steigt die Sorge, sich den gewünschten Lebensstandard im Ruhestand später einmal nicht leisten zu können“, schildert Michael Koren, Vorstandsdirektor der Kärntner Sparkasse. Und damit zweifeln auch 38 Prozent der Kärntner Bevölkerung, eine Pension ohne zusätzlichen Job und Einkommen erleben zu können.

Sparkasse-Vorstand Michael Koren, Kevin Müller (Bereichsleiter Privatkunden Kärntner Sparkasse), Sonja Brandtmayer (Generaldirektor-Stv. Wiener Städtische Versicherung), IMAS-Studienautor Paul Eiselsberg und Vertriebsdirektor Hannes Greiler (Wiener Städtische Team s Versicherung) präsentierten die Studie. (Bild: Hannes Krainz)
Sparkasse-Vorstand Michael Koren, Kevin Müller (Bereichsleiter Privatkunden Kärntner Sparkasse), Sonja Brandtmayer (Generaldirektor-Stv. Wiener Städtische Versicherung), IMAS-Studienautor Paul Eiselsberg und Vertriebsdirektor Hannes Greiler (Wiener Städtische Team s Versicherung) präsentierten die Studie.

Sparbuch und Co. erleben ihr großes Comeback 
Aus diesem Grund erlebt die private Vorsorge auch eine Renaissance. Jeder zweite Kärntner investiert darin. 58 Prozent der Kärntner vertrauen noch immer auf das gute alte Sparbuch, 29 Prozent investieren in einen Bausparvertrag und 27 Prozent in eine Lebensversicherung. Aber auch Wertpapiere, Gold, Fondssparpläne und Immobilien stehen hoch im Kurs.

„Trotz der wirtschaftlichen Anspannungen investieren die Menschen pro Monat im Schnitt 250 Euro in ihre Vorsorge. 2024 war es etwas weniger“, sagt Kevin Müller, Bereichsleiter Privatkunden in der Kärntner Sparkasse. Damit sei das Maximum der Sparwilligkeit aber noch nicht ausgeschöpft. Denn im Zuge der Befragung gaben die Kärntner an, dass sie bis zu 302 Euro im Monat in die private Vorsorge investieren könnten.

Vorsorgeberatung wird weiter ausgebaut 
Und während sich die Auftraggeber der Vorsorgestudie einig sind, dass die Altersarmut der Kärntner vermieden werden muss, setzen sie auch auf einen Ausbau bei der Beratung im Bereich der privaten Vorsorge. „Hier werden wir verstärkt ansetzen, um den persönlichen Vorsorgebedarf noch deutlicher aufzuzeigen und den Menschen in Kärnten die Dringlichkeit einer rechtzeitigen privaten Vorsorge noch klarer vor Augen zu führen“, so Koren.

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