Im Waldviertel ist das Klima oft rau und die Witterung nicht die wärmste. Eigentlich auf bundespolitischer Bühne tätig, treten die ehemalige Bundesratspräsidentin Margit Göll und Politberater Rudi Fußi – zuletzt wollte er SPÖ-Chef Andreas Babler stürzen – in der kleinen Gemeinde Moorbad Harbach an. In der 100-Prozent-ÖVP-Gemeinde rechnet Göll damit, die Absolute zu halten.
Sie war im ersten Halbjahr 2024 ÖVP-Bundesratspräsidentin, er hatte gegen Ende des Vorjahres versucht, „Parteigenossen“ Andreas Babler als SPÖ-Bundeschef politisch abzusägen.
Zehn Jahre Alleinherrschaft
Die letzten zwei Gemeinderatsperioden – also zehn Jahre – kandidierte die ÖVP mit Ortschefin Margit Göll als einzige Partei in der 720-Seelen-Gemeinde Moorbad Harbach. Seit 15 Jahren bekleidet Göll das Bürgermeisteramt in der Waldviertler Kurgemeinde.
Jetzt treten dort plötzlich zwei weitere Listen an: eine unabhängig geführte Liste „Harbach für alle“, bei der auch sämtliche Sozialdemokraten – inklusive „Parteirebell“ Rudi Fußi am 15. und letzten Listenplatz – dabei sind, sowie die FPÖ mit vier Kandidaten.
„Ich habe in den letzten fünf Jahren die größten und bedeutendsten Projekte meiner Amtszeit in unserer Gemeinde umgesetzt. Es gibt jetzt flächendeckend Glasfaseranschluss für jedes Haus, Volksschule sowie Gemeindeamt wurden neu gebaut und einiges mehr“, glaubt Göll zwar, von den 100 Prozent der ÖVP deutlich Verluste einzufahren, aber dennoch die absolute Mehrheit und damit den Bürgermeistersessel klar zu halten.
Fußi will von ganz unten die ÖVP-Absolute brechen
Auch wenn die Temperaturen in der idyllischen Gesundheitsgemeinde frisch sind, rechnet Göll nicht damit, sich (einen) „kalte(n) Fußi“ zu holen: „Er kommt bei unseren Bürgern nicht an und hat sich mit seinem Verhalten und diversen Aussagen ins Aus geschossen.“ Fußi betont, dass er als Letzter auf der Liste so gut wie keine Chance auf ein Mandat habe: „Aber ich will sehen, ob man dort die ÖVP-Absolute brechen kann.“
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