Spätestens jetzt ist der Wiener Wahlkampf voll angelaufen: SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig will nun für noch mehr Sicherheit im öffentlichen Raum sorgen und kündigt Schwerpunktaktionen an. Neben einem Alkoholverbot am berüchtigten Franz-Jonas-Platz greift die Stadt auch an anderen Gewalt-Hotspots durch.
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) war noch nicht einmal offiziell im Amt, da setzte er schon eine erste, viel beachtete politische Maßnahme – die Stadt verhängte ein Alkoholverbot am Praterstern. Das war am 27. April 2018. Alkoholische Getränke können dort seitdem von der Polizei beschlagnahmt werden. 2019 folgte dann ein ganztägiges Waffenverbot.
Um den einstigen Gewalthotspot in zentraler Lage ist es ruhig geworden. Verstärkte Polizeipräsenz mit einer neuen Polizeiinspektion, mehr Sozialarbeiter und ein Umbau haben die Aufenthaltsqualität an dem Öffi-Knotenpunkt zurückgebracht.
Schwerpunktaktionen für ein „sicheres Wien“
Jetzt setzt die Stadt weitere Schritte, um das subjektive Sicherheitsempfinden der Wiener Bevölkerung weiter zu verbessern, wie es heißt. Bei einem Medientermin Mittwochvormittag im Fritz-Imhoff-Park in Mariahilf, unweit der berüchtigten U-Bahn-Station Gumpendorfer Straße, kündigte Stadtchef Ludwig neue Aktionen an. Mehrmals die Woche wird es ab sofort Schwerpunktaktionen für ein „sicheres Wien“ geben.
Die Sicherheit der Wiener Bevölkerung steht für mich an oberster Stelle. Wir werden hier kein bisschen lockerlassen.
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)
Etwa im Fritz-Imhoff-Park, bei der U6-Station Josefstädterstraße oder rund um den Yppenplatz in Ottakring. Nach einer ersten Evaluierungsphase sollen die Schwerpunktaktionen auf das gesamte Stadtgebiet ausgerollt werden. Mit dabei: die Polizei Wien, die Gruppe für Sofortmaßnahmen, mehrere Magistratsabteilungen sowie die Wiener Linien.
„Bei der Sicherheit kommt es darauf an, konsequent zu sein. Mit den neuen Maßnahmen sorgen wir in ganz Wien nun für noch mehr Sicherheit im öffentlichen Raum“, so der Bürgermeister. Und er geht noch einen Schritt weiter. Er setzt auch eine langjährige „Krone“-Forderung um. Denn auch am Franz-Jonas-Platz in Floridsdorf wird ein Alkoholverbot verhängt. „Mit einer solchen Maßnahme haben wir am Praterstern seit 2018 gute Erfahrungen gemacht – das Sicherheitsempfinden ist dort seitdem klar gestiegen“, argumentiert Ludwig.
Bereits im Februar 2019 wurde in der Floridsdorfer Bezirksvertretung ein Mehrheitsbeschluss (mit den Stimmen der Sozialdemokraten, gegen die Stimmen der Grünen und NEOS) gefasst.
328 Anzeigen am Praterstern
Die Situation am Praterstern hat sich durch das Alkoholverbot deutlich verbessert. Das sagen nicht nur Rückmeldungen von Anrainern und „Krone“-Lesern. Der Bann von Schnaps & Co. unter freiem Himmel wirkt, weil die Polizei strikt durchgreift. Im Vorjahr wurden 328 Vergehen angezeigt und 50 Organmandate ausgestellt. Vergleich zu 2023: Damals gab es laut Wiener Exekutive 394 Anzeigen und 91 Organmandate.
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