Das Thema der finanziellen Vorsorge gewinnt unter den Vorzeichen des demografischen Wandels, wirtschaftlicher Schwierigkeiten und möglicher Einsparungen im Pensionssystem an Bedeutung. Steiermärkische Sparkasse und Wiener Städtische belegen das in einer neuen Befragung – und zeigen Wege gegen die Altersarmut auf.
Zwei Drittel der Steirer und Steirerinnen bezweifeln, im Alter genügend Pension vom Staat zu bekommen. Satte 59 Prozent gehen sogar davon aus, auch nach den erfüllten Dienstjahren noch weiterarbeiten zu müssen, um ihren Lebensstandard erhalten zu können. Zu diesen Ergebnissen kommt eine neue Vorsorgestudie im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen sowie der Wiener Städtischen, für die österreichweit 1000 Personen zwischen 16 und 65 Jahren befragt wurden.
„Eine Vielzahl an Krisen – von der Teuerung über Kriege bis zur Pandemie – bereiten den Befragten tiefe Sorgenfalten“, erklärt Studienautor Paul Eiselsberg, „nur sieben Prozent gehen von einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in diesem Jahr aus“. Es sei „kein Wunder“, dass die Menschen Sorgen im Hinblick auf ihre Zukunft haben, meint Sonja Brandtmayer von der Wiener Städtischen, und begründet damit den hohen Stellenwert der finanziellen Vorsorge. Tatsächlich zeigt die Studie, dass diese für 86 Prozent der Steirer eher oder sehr wichtig ist. Als Gründe werden mögliche Schicksalsschläge genauso wie Partner und Kinder sowie ein solider Lebensstandard genannt.
Appell richtet sich speziell an Frauen
Allerdings: „Die Menschen versichern trotzdem oft ihr Hab und Gut besser als ihr eigenes Leben“, sagt Brandtmayer. Finanzbildung und eine vorausschauende Planung wäre daher vor allem für jüngere Menschen entscheidend. Dies kann jenen 48 Prozent, die das Risiko für Altersarmut als hoch einschätzen, die Zukunft sichern: „Gerade bei Frauen, denn diese sind dreimal häufiger betroffen. Hier ist ein gesunder Egoismus gefragt – ein Partner ist keine ausreichende finanzielle Vorsorge.“
Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen, spricht den demografischen Wandel als weiteren Faktor in der Altersvorsorge an. Seine Prognose: „In 20 Jahren wird jeder eine zweite, private Pension brauchen – das staatliche Geld wird nur das Überleben sichern.“ Damit animiert auch er die Steirer zum Sparen – 250 Euro werden schon bisher von den Befragten monatlich weggelegt. Das Angesparte sollte jedoch nicht am Konto liegen bleiben, besser man deponiert es etwa in einer Lebensversicherung, in Fonds oder Wertpapieren.
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