„Krone“-Kommentar

Bildungspolitik: Geht das Gegeneinander weiter?

Susanne Wiesinger ist Lehrerin an einer Brennpunktschule in Wien-Favoriten und Buchautorin.

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Topthema beim letzten Treffen mit Lehrerfreundinnen war: „Wer wird Polaschek nachfolgen? Bleibt das Ministerium schwarz oder wird es blau?“

Woran wir nie gedacht hätten: In puncto Neubesetzung eines hohen Amtes im Bildungsbereich war Wien diesmal schneller. Da Heinrich Himmer vor vier Monaten in den Nationalrat gewechselt ist und seither Arno Langmeier das Amt des Bildungsdirektors interimistisch besetzt, hatten wir das nicht mehr auf dem Radar. Lehrerinnen haben übrigens keinerlei Insiderwissen der Wiener Stadtpolitik. Also gingen wir davon aus, Herr Langmeier bleibt. Es kam anders.

Da ich nichts mehr mit der parteipolitischen Landschaft Österreichs zu tun habe, nehme ich mir die Freiheit, mich offen zu äußern. Wie andere auch hat mich die Ernennung von Elisabeth Fuchs ziemlich überrascht. Dennoch hinterfrage ich diese Entscheidung nicht. Ich werde auch dem neuen Bildungsminister, gleich welcher Couleur, neutral gegenüberstehen.

Was mich dafür umso mehr interessiert: Wird es in den nächsten Jahren eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Ministerium und Wiener Bildungsdirektion geben? Oder geht dieses altbekannte, lähmende Gegeneinander weiter? Den meisten Lehrern ist es nämlich völlig wurscht, ob Bildungspolitik rot, schwarz, blau, grün, pink oder gagerlgelb ist. Für unsere Schüler und uns muss sich eine Menge verändern und zwar zum Besseren.