Seit Ende Mai 2024 sitzt jener 55-jährige Bombenleger in Haft, der die Zeugen Jehovas in der Steiermark in Angst und Schrecken versetzte. Nun gibt es eine nicht rechtskräftige Anklage – und die könnte es nach „Krone“-Informationen in sich haben: Dem Steirer wird mehr als zehnfacher Mordversuch vorgeworfen!
Monatelang hielt der gefährliche Jehova-Bomber die Steiermark in Atem: Im Umfeld der Glaubensgemeinschaft wurden mehrere Anschläge verübt, im August 2023 detonierten zwei Autobomben in Leibnitz, es folgten ein Sprengsatz in Kalsdorf und ein abgefackeltes Auto in Premstätten. Opfer gab es zum Glück keine.
Ende Mai des Vorjahres dann endlich der Zugriff: An seinem Arbeitsplatz nahmen Polizisten das „Phantom“, einen IT-Techniker aus dem Bezirk Graz-Umgebung, fest. Der 55-Jährige wollte nach einem jahrelangen und erbitterten Streit um den Unterhalt seine Ex-Frau töten. Er war selbst lange ein Zeuge Jehovas, nach der Scheidung wurde er aber ausgeschlossen. Ein Großeinsatz in der Grazer Elisabethstraße folgte, wo das Auto der Frau abgestellt war – darunter eine Bombe, die die Ermittler allerdings erst viel später entdeckten.
Nicht rechtskräftige Anklage ist fertig
Nun ist die Anklage fertig, wie Barbara Schwarz, Sprecherin des Landesgerichts Graz, der „Krone“ bestätigt. Das Schriftstück ist allerdings noch nicht rechtskräftig, weshalb sie keine inhaltliche Auskunft darüber gibt. Auch die Staatsanwaltschaft Graz bestätigt, Anklage erhoben zu haben – Sprecher Arnulf Rumpold gibt jedoch ebenfalls keine näheren Details dazu preis.
Laut „Krone“-Informationen birgt die Anklage „Sprengstoff“: Auch wenn das Bombenhirn schon bei seiner Festnahme beteuerte, dass er „nur“ seiner Ex-Frau schaden wollte, soll der Verdächtige wegen mehr als zehnfachen Mordversuchs vor Gericht landen!
Höllenmaschine hatte riesige Sprengkraft
Die Höllenmaschine, die der Einzelgänger vor dem Königreichssaal der Jehovas in Kalsdorf deponiert hatte und die Mitglieder der Glaubensgemeinschaft rechtzeitig entdeckt hatten, hatte eine enorme Sprengkraft. Wäre sie in die Luft geflogen, hätte es große Schäden am Gebäude gegeben. Was die Bombe an Menschen angerichtet hätte, mag man sich gar nicht erst ausdenken. Der Mordversuch an der Mutter seiner Kinder ist Teil der Anklage.
Weitere Delikte, darunter Terrorismus, angeklagt
Zudem sollen dem 55-Jährigen Terrorismus und weitere Delikte zur Last gelegt werden. Das Gericht jedoch kommentiert dies nicht.
Der 55-Steirer lebte unauffällig, in einem Einfamilienhaus mit großem Garten, aber zurückgezogen, hatte kaum Kontakt zu seinen Nachbarn. Jetzt sitzt er in der Justizanstalt Graz-Jakomini in U-Haft.
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