FPÖ klar hinter SPÖ

Minus zum Durchatmen: NÖ bleibt Kernland der ÖVP

Niederösterreich
26.01.2025 21:45

In Niederösterreich waren am Sonntag 1.307.510 Stimmberechtigte zu Gemeinderatswahlen aufgerufen. Die ÖVP blieb trotz Verlusten klar auf Platz eins und stellt in ihrem Kernland weiterhin die meisten Bürgermeister. 

Alle Wahlergebnisse aus den Gemeinden in der interaktiven Grafik:

Die wichtigsten Ereignisse des Wahltags:

So hat Niederösterreich am Sonntag gewählt:
ÖVP: 46,97% (-5,86%)
SPÖ: 26,39% (-1,34%)
FPÖ: 13,05% (+7,26%)
Grüne: 4,69% (-1,23%)
NEOS: 1,77 (+0,52%)
Sonstige: 7,14 (+0,65%)
Gewählt wurde in 568 von 573 Gemeinden
Wahlbeteiligung: 69,04 Prozent

  • Trotz Verlusten lag die ÖVP am Ende sogar in mehr Gemeinden vorne, als bei der schwarzen Rekordwahl vor fünf Jahren.

  • Dickes Minus für die SPÖ in Traiskirchen, der Heimatgemeinde von Andreas Babler. Die rote Absolute konnte dennoch verteidigt werden.
  • In Wiener Neustadt, der größten Stadt, in der am Sonntag gewählt wurde, konnte die ÖVP trotz Verlusten klar den ersten Platz behaupten.

  • Die FPÖ erreichte in NÖ erstmals auf kommunaler Ebene erste Plätze. Für Bundesparteichef Herbert Kickl rollt die „blaue Welle“ weiter.

  • In Mödling schrammten die Grünen an der Sensation vorbei, in der Kurstadt Baden gab es einen politischen Super-GAU.

Der krone.at-Wahlticker zum Nachlesen:

Bilderserie vom Wahltag:

Johanna Mikl-Leitner mit Ehemann Andreas: Sie will den Ruf der ÖVP Niederösterreich als Bürgermeisterpartei verteidigt wissen. (Bild: Antal Imre/Imre Antal)
Johanna Mikl-Leitner mit Ehemann Andreas: Sie will den Ruf der ÖVP Niederösterreich als Bürgermeisterpartei verteidigt wissen.
In Wiener Neustadt gab FPÖ-Obmann Udo Landbauer seine Stimme ab. Er hofft, dass sich der „blaue Erdrutsch“ fortsetzt. (Bild: Seebacher Doris/Doris Seebacher)
In Wiener Neustadt gab FPÖ-Obmann Udo Landbauer seine Stimme ab. Er hofft, dass sich der „blaue Erdrutsch“ fortsetzt.
Nichtwähler: Mit Landtagspräsidentin Eva Prischl schaute SPÖ-Boss Sven Hergovich in Wilhelmsburg vorbei. (Bild: Molnar Attila/Attila Molnar)
Nichtwähler: Mit Landtagspräsidentin Eva Prischl schaute SPÖ-Boss Sven Hergovich in Wilhelmsburg vorbei.
Stadtvize wählte: Für Helga Krismer ging es nicht nur um die Grünen gesamt, sondern auch ums Heimspiel in Baden. (Bild: Reinhard Judt/Kronen Zeitung)
Stadtvize wählte: Für Helga Krismer ging es nicht nur um die Grünen gesamt, sondern auch ums Heimspiel in Baden.
Pinke Akzente: Neos-Chefin Indra Collini besuchte gestern mit Tochter Emma „ihr“ Wahllokal in Brunn am Gebirge. (Bild: Reinhard Judt/Kronen Zeitung)
Pinke Akzente: Neos-Chefin Indra Collini besuchte gestern mit Tochter Emma „ihr“ Wahllokal in Brunn am Gebirge.
Das Rathaus von Traiskirchen (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Das Rathaus von Traiskirchen
Peter Reitzner, Bürgermeister von Wilhelmsburg (Bild: Molnar Attila)
Peter Reitzner, Bürgermeister von Wilhelmsburg
Bürgermeisterin Alexandra Weber holte in Heidenreichstein die Absolute für die SPÖ zurück (Bild: zVg)
Bürgermeisterin Alexandra Weber holte in Heidenreichstein die Absolute für die SPÖ zurück
Gottfried Waldhäusl (FPÖ) (Bild: Antal Imre/Imre Antal)
Gottfried Waldhäusl (FPÖ)

Befreiungsschlag für ÖVP-Landeshauptfrau Mikl-Leitner
Wegen umstrittener Grundstücksgeschäfte geriet Grafenwörths ÖVP-Bürgermeister Alfred Riedl in die Kritik. Er trat Gemeindebund-Präsident zurück, bei den Wahlen aber wieder an. Und konnte trotz Verlusten die absolute Mehrheit halten. Ein Trend, der den Wahlsonntag im flächenmäßig größten Bundesland generell dominierte. Die ÖVP hat zwar verloren, bleibt aber die mit Abstand stärkste Kraft. Und Johanna Mikl-Leitner vorerst noch weiter unangefochten Landeshauptfrau.

Bei Gemeindewahlen zählt: Personen vor Partei
1,3 Millionen Niederösterreicher hatten die Wahl. ÖVP lag am Ende sogar in mehr Gemeinden vorne, als bei vergangener Wahl 2020. Für die FPÖ gab es – trotz Rekordergebnis – „nur“ Platz drei hinter der SPÖ.

Gemeinderatswahlen sind freilich auch immer Personenwahlen und lassen sich mit überregionalen Wahlen nur bedingt vergleichen, hielt Politikprofessor und „Krone“-Analyst Peter Filzmaier fest. Das Hemd ist schließlich immer noch näher als der Rock.

Dickes SPÖ-Minus in Bablers Heimat, aber Absolute gehalten
Die SPÖ verlor auch mal wieder. In Andreas Bablers Heimat Traiskirchen konnte aber die Absolute gehalten werden – trotz 12 Prozent Verlust.

Kickl sieht „blaue Welle“ weiterrollen
Für FPÖ-Bundesparteichef Herbert Kickl sind die Zugewinne ein weiterer Beleg für die „weiter rollende blaue Welle“, für ÖVP-Chef Christian Stocker ist das Ergebnis – das mehr 1. Plätze als beim historisch besten 2020 ergibt – der Beweis, dass seine Partei „die Bürgermeisterpartei ist.“

Kaum Einfluss auf blau-schwarze Regierung
Doch wie stark wirkt das auf die Bundesebene, wo FPÖ und ÖVP eine Koalition verhandeln? Der Einfluss sei geringer, als man glaube, sagt Filzmaier und erhält dabei Zustimmung von Christoph Haselmayer, Chef des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD). „Vor allem auf kommunaler Ebene zählen die Personen.“ Wahlgewinnerin FPÖ müsse aufpassen mit allzu großer Euphorie gegenüber der ÖVP, so Filzmaier. Schließlich wolle man im Bund miteinander regieren. Doch gab es zuletzt Dissonanzen, nachdem Stocker den Blauen ausgerichtet hatte, sie müssten in die Mitte rücken. Kickl konterte mit Forderung einer Bankensteuer.

Salzburgs ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer war am Sonntag in der ORF-„Pressestunde“ um Kalmieren bemüht. Es handle sich dabei um eine „gesteuerte Aufgeregtheit“. Fest steht: Die Verhandlungen gehen am Montag unvermittelt weiter.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Niederösterreich



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt