Gastpatienten sollen sich in der Hauptstadt gefälligst hinten anstellen, fordert der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Freilich kontert sein Parteikollege aus dem Burgenland.
Obwohl die Stadt Wien im Vorjahr eine Obergrenze eingezogen hat, ortet Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ein „Problem mit Gastpatienten aus anderen Bundesländern“ – deren Behandlung würde zu Lasten der Wiener gehen, die sich in den Spitälern auf zu lange Wartezeiten einstellen müssten. „Ich gehe davon aus, dass die benachbarten Bundesländer in der Ost-Region zur Besinnung kommen, dass es nicht ausreicht, nur 70 oder 75 Prozent der Spitalsbehandlungen der eigenen Bevölkerung zu finanzieren, und um den Rest sollen sich andere kümmern“, sagt Hacker. Denkbar seien nun eigene Wartelisten. „Mit Recht verlangt die Wiener Bevölkerung, dass wir mit ihrem Steuergeld die Wiener Gesundheitsdienstleistungen verbessern und ihre Wartezeiten verkürzen.“
„Gesetze sind einzuhalten“
Der Konter aus dem Burgenland kommt postwendend. Es gäbe klare Regelungen zur Behandlung von Gastpatienten, sagt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). „Ich gehe davon aus, dass Gesetze und Verträge in Österreich eingehalten werden. Wenn nicht, werden wir alle rechtlichen Möglichkeiten nutzen und uns zur Wehr setzen. So kann man mit Menschen nicht umgehen, die jahrelang ins Gesundheitssystem eingezahlt haben.“
Gesundheitsoffensive im Burgenland
Doskozil ist strikt dagegen, „dass Kämpfe über die Verteilung von Steuermitteln auf dem Rücken von Patienten ausgetragen werden“ – immerhin habe es 2024 eine Einigung über einen Finanzausgleich gegeben, die von Wien mitgetragen worden sei. „Ich fühle mich durch die Vorgangsweise Wiens auch in der Offensivstrategie bestätigt, die das Burgenland im Gesundheits- und Spitalsbereich eingeschlagen hat.“ Großes Ziel sei nun, ein breites Versorgungsspektrum im Bereich der Spitzenmedizin für die Burgenländer im eigenen Bundesland zu garantieren. „Daran arbeiten wir mit Hochdruck.“
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