Schockierend, welche Vorfälle sich in den vergangenen Tagen auf Österreichs Pisten abgespielt haben. Neben alkoholisierten Skisportlern, Unachtsamkeit und eisigen Verhältnissen war es wohl auch fehlende Selbsteinschätzung, die zu zahlreichen Unfällen geführt hat. Die Folge: Drei Todesfälle, Herzstillstand und mehrere Personen im Spital.
Begonnen hatte die verheerende Unfallserie bereits vergangenen Mittwoch im obersteirischen Lachtal. Dort verunglückte ein 50-Jähriger auf der „Piste Nr. 6“, zwei Tage später, am Freitag, verstarb ein 66-Jähriger auf derselben Piste. Diese wurde umgehend einem Sicherheitscheck unterzogen.
Urlauber erlag in Klinik Verletzungen
Für Fassungslosigkeit sorgte auch eine traurige Nachricht aus Tirol: Ein 67-jähriger Skisportler war am Donnerstag am Stubai Gletscher von der Piste abgekommen und stürzte schwer – der Deutsche erlag schließlich in der Innsbrucker Klinik seinen Verletzungen.
Nur kurze Zeit später gab es dann schon die nächsten Schreckensmeldungen aus Vorarlberg und der Steiermark ...
In Montafon war eine 69-jährige Skifahrerin mit einem Jugendlichen (17) kollidiert. Die Frau wurde schwer verletzt und erlitt einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Sie wurde von Zeugen erstversorgt und ins Krankenhaus geflogen. Kurz danach stürzte ein 19-jähriger Skifahrer 40 Meter über felsiges Gelände ab. Er aktivierte seinen Lawinenrucksack, was ihn laut Polizei vor schweren Verletzungen bewahrt haben dürfte.
Zwischen Freitag und Samstagnachmittag ereigneten sich in den Wintersportregionen Planai, Hochwurzen und Reiteralm – allesamt bei Schladming im Bezirk Liezen – insgesamt 13 Wintersportunfälle in 24 Stunden.
Doch auch anderswo spitzte sich am Wochenende die Lage auf den Skipisten weiter zu: Auf dem Nassfeld in Kärnten mussten insgesamt vier Personen nach Stürzen ins Krankenhaus nach Villach geflogen werden. In Oberösterreich wurde ein betrunkener Skifahrer in völliger Dunkelheit auf einer bereits gesperrten Talabfahrt entdeckt.
Frau von betrunkenem Snowboarder gerammt
Dramatisch wurde es erneut in Tirol – dieses Mal auf der Hohen Munde (2662 Meter). Ein deutsches Trio kam zwischen Felsen im hohen Schnee nicht mehr vor und zurück. Fotos zeugen von deren Notlage. Die Alpinisten mussten mit dem Hubschrauber geborgen werden. In Osttirol rammte ein stark betrunkener Snowboarder bei der Talfahrt eine Skifahrerin (49). Während die Frau längere Zeit verletzt liegen blieb, fuhr der Rowdy einfach weiter.
Auch gute Sportler nicht ohne Fehler
Auch zahlreiche Helfer sind an diesem Wochenende an ihre Grenzen gelangt. Erschütterung herrscht besonders in der Steiermark. Nach den beiden tödlichen Unfällen im Lachtal wurden von Geschäftsführer Karl Fussi umgehend Sicherheitschecks durchgeführt. „Ich bin mit meinem Pistenchef in beiden Situationen sofort an Ort und Stelle gefahren, um die betreffende Piste nach eventuellen Sicherheitslücken abzuklopfen. Aber dort gibt’s einfach nichts! Die Verhältnisse sind derzeit perfekt, die Abfahrt ist nicht besonders herausfordernd“, so Fussi. „Leider Gottes sind auch die besten Skifahrer nicht vor Fahrfehlern gefeit ...“
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