Getrennte Wartelisten für Wiener und Gastpatienten aus den Bundesländern. Das Gedankenspiel von Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker in der „Krone“ lässt im Burgenland die Wogen hochgehen. Landes-Chef Doskozil (SPÖ) droht rechtliche Schritte an, FPÖ-Mann Hofer richtet Unfreundlichkeiten aus.
Wiener sollen in „ihrer“ Stadt schneller Operationstermine erhalten werden als Gastpatienten aus den Bundesländern. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ließ in der „Krone“ mit dem Gedanken getrennter Wartelisten aufhorchen.
Das bringt Burgenlands Politiker in Rage. Landes-Chef Hans Peter Doskozil – wie Hacker von der SPÖ – wettert: „Ich gehe davon aus, dass Gesetze und Verträge in Österreich eingehalten werden. Wenn nicht, werden wir alle rechtlichen Möglichkeiten nutzen, um uns zur Wehr zu setzen. So kann man mit Menschen nicht umgehen, die jahrelang ins System eingezahlt haben.“
Auch Burgenlands Oberblauer Norbert Hofer will das nicht hinnehmen: „Eine Sauerei. Das ist eine Beleidigung für alle Pendler, die in Wien arbeiten und die Stadt mitaufgebaut haben.“ Und er rät Hacker wörtlich, sich besser nicht im Burgenland blicken zu lassen. Der Empfang wäre mitunter unfreundlich.
Hintergrund des Streits: NÖ und Burgenland sind auf Wiens Kliniken angewiesen, weil sie ihre Bevölkerung nur teilweise selbst versorgen können. Die Hauptstadt erhält dafür Geld. Die Frage ist: genug Geld?
Der Wiener FPÖ-Gesundheitssprecher Wolfgang Seidl meint, die Zustände in der Hauptstadt seien hausgemacht: „Hacker versucht, die Verantwortung für Fehlplanungen und Misswirtschaft abzuschieben.“
Interessant ist, dass aus Niederösterreich am Sonntag keine Reaktionen zu hören waren. Vermutlich, weil die NÖ-Politiker mit den Bürgermeisterwahlen beschäftigt waren.
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