Seit dem Rücktritt von Michael Lindner als Vorsitzender der SPÖ Oberösterreich beschäftigt die Partei eine Frage: Wer soll sie übernehmen? Nach dem Erfolg der Genossen in Linz scheint jetzt Bewegung in die Sache zu kommen. Interims-Parteichef Alois Stöger beruft für morgen, 10 Uhr, eine außerordentliche Sitzung des Parteivorstandes ein. Fix ist: Florian Koppler geht als Parteimanager.
Unter den Mitgliedern der Landes-SPÖ laufen seit heute Vormittag die Telefone heiß: Die Direktion des SPÖ-Landtagsklubs informierte die Abgeordneten über eine bevorstehende Sitzung. In dem E-Mail von Klubdirektor Andreas Ortner heißt es: „Vor dem Hintergrund, dass ihr auch alle im Landesparteivorstand seid und ich eben eine terminrelevante Information erhalten habe, möchte ich diese zeitnah mit euch teilen: Morgen, 28.1.2025, soll um 10 Uhr eine außerordentliche Sitzung des Landesparteivorstandes einberufen werden.“
77,1 Prozent für Wahlgewinner in Linz
Das kommt einen Tag nach der für die SPÖ so erfolgreich verlaufenen Stichwahl um das Amt des Linzer Bürgermeisters überraschend. Wie berichtet, feierte die Partei mit 77,1 Prozent für ihren Kandidaten Dietmar Prammer einen riesigen und für viele auch unerwarteten Erfolg. Regulär hätte die nächste Sitzung dieses Gremiums am 3. Februar stattfinden sollen – wir haben darüber berichtet.
Für dieses Treffen war auch angekündigt, dass Interimsparteichef Alois Stöger, der die Partei als geschäftsführender Vorsitzender führt, erste Weichenstellungen präsentiert. Denn es liegt in der Hand einer ganz kleinen Gruppe von Sozialdemokraten, jemanden für das Amt des Parteichefs und für den frei werdenden Sitz in der oberösterreichischen Landesregierung zu suchen und zu finden.
Wer in der Landes-SPÖ wirklich das Sagen hat
Diesem innersten Kreis der Entscheider in der heiklen Personalfrage gehören Alois Stöger selbst, Arbeiterkammer-Präsident Andreas Stangl, der Steyrer Bürgermeister Markus Vogl, die aus Wels stammende SPÖ-Bundesfrauen-Vorsitzende Eva Maria Holzleitner und der Linzer Wahlgewinner Dietmar Prammer an. Stöger versammelte dieses Gremium erst am Donnerstag der Vorwoche zu einem geheimen Gespräch in Linz um sich.
Wie der „Krone“ vorab bestätigt wurde, beschäftigt sich der Landeparteivorstand in seiner außerordentlichen Sitzung auch mit dem Management der Landes-SPÖ. Der bisher aufstrebende Landesgeschäftsführer Florian Koppler hat sich fix entschieden, die Partei zu verlassen. Kolportiert wird ein Wechsel in die internationale Versicherungswirtschaft.
Entscheidung über Koppler-Nachfolge könnte morgen fallen
Der gebürtige Mühlviertler war damals an der Seite seines „guten Freundes“ Michael Lindner, als dieser den Vorsitz der Partei übernahm. Ohne ihn kann er sich eine Zukunft in der Führung der Partei offenbar nicht mehr vorstellen. Wer als neuer Landesgeschäftsführer in die Parteizentrale in der Landstraße einzieht, war am Montagnachmittag nicht bekannt. Angedacht ist vorerst eine Übergangslösung.
Koppler selbst möchte sich in der SPÖ weiter engagieren, wie er im Gespräch mit der „Krone“ sagt. Er wird weiterhin die Sektion Franckviertel in Linz führen und „selbstverständlich mit voller Leidenschaft Parteimitglied bleiben“.
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