Schwarze Empörung

Umsturz in Mödling: Grün und Rot servieren ÖVP ab

Niederösterreich
28.01.2025 13:55

Das ist schnell gegangen: Knapp eineinhalb Tage nach der Gemeinderatswahl ist in Mödling alles anders. Grüne und Sozialdemokraten haben eine Koalition vereinbart. Die ÖVP wird als stimmenstärkste Partei ins politische Abseits gedrängt. Der Ärger bei den Schwarzen ist groß.

Um 11.30 Uhr war am Dienstag besiegelt, dass Michael Danzinger vorerst als Kurzzeit-Bürgermeister in die Mödlinger Stadtgeschichte eingehen wird. Zu diesem Zeitpunkt teilte SPÖ-Stadtrat Stephan Schimanowa dem ÖVP-Stadtchef, der erst im Vorjahr in diese Position gewählt worden war, mit, dass  die Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien beendet ist.

Möglichkeit für neue Mehrheiten
Die Sozialdemokraten hatten als Drittplatzierte offenbar die Gunst der Stunde genutzt und mit den Grünen eine Koalition paktiert. Die herben Verluste der ÖVP – sie verlor rund zehn Prozent und musste vier Mandate abgeben, blieb aber knapp an erster Stelle – eröffnete die Möglichkeit neuer Mehrheiten.

SPÖ-Spitzenkandidatin Silvia Drechsler (mit Mikro) zeigt der ÖVP die kalte Schulter. (Bild: SPÖ Mödling)
SPÖ-Spitzenkandidatin Silvia Drechsler (mit Mikro) zeigt der ÖVP die kalte Schulter.

Koalition der Veränderung
Sowohl Rote als auch Grüne deuten das Wahlergebnis als „Wusch der Bevölkerung nach Veränderung“. Rainer Praschak (Grüne) ortet zudem „viele ähnliche Ideen für die Zukunft der Stadt“ bei den beiden Parteien. Geschlossen wurde bereits eine grundsätzliche Koalitionsvereinbarung, die Details der Zusammenarbeit will man in den kommenden Tagen aushandeln.

Halbe-Halbe im Bürgermeisteramt
Fix dürfte allerdings schon eine Halbzeitlösung für das Bürgermeisteramt sein. Wie man hört, soll Silvia Drechsler, die Spitzenkandidatin der SPÖ, den Anfang machen. Nach zweieinhalb Jahren wird dann Grünen-Chef Praschak auf den Sessel des Stadtchefs rücken.

Rainer Praschak (Grüne) strebt in eine Zukunft als Halbzeit-Bürgermeister.  (Bild: Bernhard Garaus)
Rainer Praschak (Grüne) strebt in eine Zukunft als Halbzeit-Bürgermeister. 

Handschlag zählte offenbar nicht
Bei der ÖVP ist die Empörung groß. „Man stiehlt uns als stimmenstärkster Partei den Sieg“, wettert (Noch-)Bürgermeister Michael Danzinger. Er zeigt sich von den Sozialdemokraten enttäuscht. Denn man habe eine Fortsetzung der Zusammenarbeit schriftlich vereinbart gehabt, sobald man gemeinsam 22 Mandate erreiche. Das sei am Montag noch mündlich nachverhandelt und per Handschlag bestätigt worden. Am Dienstag zählte das aber offenbar nicht mehr. Danziner dazu: „Wenn so die Leute handeln, die künftig Mödling regieren, dann gute Nacht!“

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