In FPÖ-Finanzaffäre

Staatsanwalt will Auslieferung von Deutschmann

Steiermark
30.01.2025 06:00

In der FPÖ-Finanzaffäre hat die Staatsanwaltschaft Klagenfurt an das Präsidium des Landtages Steiermark ein Ersuchen um Auslieferung gestellt. Betroffen ist der blaue Landtagspräsident Gerald Deutschmann – er habe, so der Vorwurf, einen Beamten zur Verletzung des Amtsgeheimnisses angestiftet. KPÖ, Neos und Grüne werden jedenfalls zustimmen.

Im Sog der Grazer FPÖ-Finanzaffäre gibt es neuerlich einen Auslieferungsantrag der Staatsanwaltschaft Klagenfurt gegen einen blauen Politiker: Diesmal betrifft das Justiz-Ansuchen den Landtagspräsidenten Gerald Deutschmann.

Aufgrund einer Sachverhaltsdarstellung Grazer Gemeinderatsklubs KFG vom 11. Dezember 2024 sei Deutschmann verdächtig, einen steirischen Landesbeamten, damals noch Mitarbeiter der FPÖ, zur Verletzung des Amtsgeheimnisses angestiftet zu haben. Es geht um Abfragen im Zentralen Melderegister mit personenbezogenen Daten, die FPÖ-Verantwortlichen zugutekommen hätten sollen.

Für weitere Ermittlungen Aufhebung nötig
Da ein Anfangsverdacht bestehe, ersucht die Staatsanwaltschaft den Landtag Steiermark nun, Deutschmanns Immunität aufheben, um weitere Ermittlungen zu ermöglichen. Zustimmen werden dem Antrag jedenfalls die Neos. Klubobmann Niko Swatek: „Die Immunität Deutschmanns darf einer lückenlosen Aufklärung nicht im Wege stehen. Gerade ein Landtagspräsident muss mit gutem Beispiel vorangehen und nicht die Arbeit der Justiz behindern.“

Zu Wort meldet sich auch die grüne Kluobbfrau Sandra Krautwaschl: „Wir werden der Auslieferung selbstverständlich zustimmen. Außerdem gehen wir davon aus, dass auch die ÖVP – wie schon zuletzt bei Mario Kunasek – dem Begehren der Staatsanwaltschaft zustimmt und Deutschmann nicht die Mauer macht.“ Auch die KPÖ wird zustimmen, teilt Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler mit – und erwartet das auch von der FPÖ selbst. 

KFG-Klubobmann Alexis Pascuttini  (Bild: Jauschowetz Christian)
KFG-Klubobmann Alexis Pascuttini 

Pascuttini: „Ein veritabler Justizskandal“
KFG-Klubobmann Alexis Pascuttini übt wiederum scharfe Kritik an der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Diese habe zwei Jahre lang nicht ermittelt, obwohl ein Zeuge den gesamten Sachverhalt im Zuge seiner Einvernahme im Jahr 2022 bereits ausgesagt habe. Erst nachdem Pascuttini und ein Anwalt den Sachverhalt im Dezember 2024 erneut zu Papier gebrachten hätten, seien Ermittlungen eingeleitet worden. „Ein veritabler Justizskandal bannt sich den Weg.“ 

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Steiermark



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt