Weltmeister darunter
Eiskunstlauf-Sportler an Bord von Unglücksflugzeug
Nach der Kollision eines Linienflugzeuges mit einer Black Hawk des US-Militärs in Washington D.C., bei der fast 70 Menschen in die eisigen Fluten des Flusses Potomac stürzten, gibt es kaum Hoffnung auf Überlebende. Wie bekannt wurde, sollen sich einige Sportler des nationalen US-Dachverbands für Eiskunstlauf, deren Trainer und Angehörige unter den Opfern befinden – zwei russische Weltmeister im Eiskunstlauf seien ebenfalls an Bord gewesen.
Das Passagierflugzeug war am Reagan National Airport im Landeanflug mit einem Helikopter des US-Militärs zusammengestoßen – nach einer Explosion in der Luft stürzten Hubschrauber und Flugzeug in den eiskalten Fluss. „Die Bedingungen dort draußen sind extrem hart“, sagte John Donnelly, Leiter der Feuerwehr und des Rettungsdienstes in Washington.
Eiskunstläufer unter Opfern
An Bord der Passagiermaschine waren 60 Passagiere und vier Crew-Mitglieder. Wie CNN berichtete, saßen einige Sportler des nationalen Einkunstlaufverbands US Figure Skating in der Unglücksmaschine. „Diese Athleten, Trainer und Familienangehörigen waren auf dem Heimweg vom National Development Camp, das im Rahmen der US-amerikanischen Eiskunstlaufmeisterschaften in Wichita, Kansas, abgehalten wurde“, hieß es in einer Erklärung der Organisation.
Der nationale Eislaufkunst-Verband betrauert, dass sich einige seiner Sportler an Bord der Unglücksmaschine befanden:
Ehemalige Stars und Coaches sowie hoffnungsvolle Nachwuchssportler sind bei der Tragödie ums Leben gekommen. Der Kreml bestätigte zudem, dass sich die russischen Eiskunstläufer Jewgenia Schischkowa und Wadim Naumow unter den Opfern befinden. Die beiden hatten sich 1994 in Chiba zu Paarlauf-Weltmeistern gekürt.
Bilder von Jewgenija Schischkowa und Wadim Naumow aus ihrer aktiven Zeit:
Das russische Paar war 1998 in die USA gezogen. Sie waren mit einer Gruppe junger Sportler unterwegs – viele davon seien Kinder von aus Russland in die USA ausgewanderten Menschen gewesen. „Wir sind über diese unaussprechliche Tragödie erschüttert und schließen die Familien der Opfer eng in unsere Herzen“, hieß es in einem Statement des US-Eiskunstlauf-Verbands.
Anteilnahme aus dem Kreml
Beileidsbekundungen gab es auch vom Kreml: „Es sind sehr schlechte Nachrichten von Washington. Es tut uns sehr leid, wir schicken unsere tiefste Anteilnahme“, erklärte Sprecher Dimtri Peskow an die russischen Familien gerichtet. Die Nachrichtenagentur TASS berichtete, dass die ehemalige, 1966 geborene russische Paarläuferin Inna Woljanskaja an Bord gewesen sei. Sie war zuletzt in einem Club in Washington als Trainerin tätig.
Der Abschnitt des Flusses, in dem die Taucher nach Opfern des Unglücks suchen, sei etwa 2,5 Meter tief und dunkel und trüb. Eisstücke treiben darauf, erklärte Donnelly. Die Sucharbeiten würden wahrscheinlich mehrere Tage dauern.
„Düstere Stimmung am Einsatzort“
Die Helfer werden mit jeder Sekunde pessimistischer, Überlebende des Flugzeugdramas zu finden: Ein Korrespondent der CNN verriet in Berufung auf einen Behördenvertreter, dass eine düstere Stimmung unter den Einsatzteams herrsche. „Es fühlt sich an [...] als würden wir von einer ,Such- und Rettungsaktion‘ zu einer Bergungsaktion übergehen“, berichtete ein CNN-Reporter vor Ort. Es konnten bislang nur mehrere Leichen aus dem Fluss gezogen werden.
Am Mittwochabend gegen 21 Uhr (Ortszeit) kollidierte der Bombardier CRJ700 mit einer UH-60 Black Hawk der US Army von Sikorsky Aircraft, der sich mit drei Soldaten an Bord auf einem Trainingsflug befand. Die Polizei von Washington D.C. gab an, um 20.53 Uhr Anrufe über „einen Flugzeugabsturz über dem Potomac River“ erhalten zu haben. Alle Landungen und Starts am Flughafen wurden nach dem Vorfall ausgesetzt.
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