Für alle und anonym

Verein bietet „stille Begleitung“ zu Ämtern an

Wien
01.02.2025 14:10

Beim Projekt „Mitgehen“ unterstützen Freiwillige bei Amtswegen oder Arztbesuchen. Die sogenannte „stille Begleitung“ wird österreichweit angeboten und kann von allen Menschen kostenlos und anonym in Anspruch genommen werden.

Hinter „Mitgehen“ stehen der Verein AÖF – Autonome Österreichische Frauenhäuser und die Armutskonferenz. „Das Projekt setzt sich gegen Barrieren und Beschämung ein. Wir bieten stille Begleitungen zu Terminen an, zum Beispiel zu Ärztinnen und Ärzten, zu Behörden oder zum Arbeitsmarktservice“, heißt es in einer Aussendung der Wiener Sozialeinrichtung Bakhti, der Jugendeinrichtung der AÖF. Auch Wegbegleitungen und digitale Amtswege wie finanzOnline begleiten Freiwillige.

Die Idee entstand aus einer Studie der Armutskonferenz zu Lücken und Barrieren im Gesundheitssystem (2015). Dabei zeigte sich, dass sich arme Menschen oft alleine, isoliert und beschämt fühlen. Einige Betroffene sagten, dass sie sich Begleitung bei Amtswegen wünschen würden. „Dabei geht es nicht um Beratung oder Vertretung, sondern um ein überwiegend stilles Begleiten. Die Situation ändert sich für Armutsbetroffene, wenn statt zwei drei Personen im Raum sind“, heißt es im Informationsmaterial zu dem Projekt, das bei AÖF im Vorjahr ins Leben gerufen wurde. In Wien, Linz, Salzburg und der Steiermark gibt es „Mitgehen“ bereits seit 2021.

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Es gibt auch Situationen, wo unsere Freiwilligen nicht schweigen, eben wenn zum Beispiel ganz klare Rechtsverletzungen stattfinden.

Bakhti, Jugendprojekt des Vereins AÖF

So sieht die Unterstützung aus
Menschen mit geringem Einkommen sollen dabei unterstützt werden, besser zu ihren Ansprüchen zu kommen und Termine mit weniger Ängsten, Stress und psychosozialem Druck wahrzunehmen. „Es gibt auch Situationen, wo unsere Freiwilligen nicht schweigen, eben wenn zum Beispiel ganz klare Rechtsverletzungen stattfinden, eine Person der Behörde Grenzen überschreitet oder auch die Freiwillige als Adressatin angesehen und nur mit ihr gesprochen wird“, sagte eine Mitarbeiterin von Bakhti.

Wer anonym eine kostenlose Begleitung nutzen möchte, muss sich mindestens 48 Stunden vor dem Termin bei der jeweiligen Einrichtung anmelden. Das kann etwa per Anruf, SMS, WhatsApp oder auch E-Mail sein. Die Freiwilligen nehmen dann Kontakt für eine Vorbesprechung auf.

Die ehrenamtlichen Begleiterinnen haben eine Schulung absolviert. Sie leisten keine Übersetzung, rechtlichen oder sozialarbeiterischen Beistand, sind aber eine parteiische Unterstützung. Zu ihren Aufgaben zählt es etwa, Mut zu machen und zu stärken, sowie Ruhe auszustrahlen und für eine angenehme Atmosphäre zu sorgen.

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