„Arzt war schockiert“

Vater und Sohn (4) im Drogenrausch aufgefunden

Kärnten
01.02.2025 11:49

Schreie eines Kindes bereiteten einer Bewohnerin eines Mehrparteienhauses in St. Veit (Kärnten) Sorgen. Was die alarmierten Beamten sahen, war unfassbar: Zwei stark benommene Menschen, vermutlich durch Suchtmittel beeinträchtigt. Der eine war der Vater (43), der andere sein erst vierjähriger Sohn.

Freitag, kurz nach 20 Uhr, ist eine Bewohnerin eines Mehrparteienhauses in St. Veit irritiert: Sie vernimmt Schreie eines Kleinkindes aus einer benachbarten Wohnung. Auf ihr Klopfen reagiert niemand, also ruft sie die Polizei. Doch auch den Beamten wurde nicht geöffnet. Plötzlich verstummten die Schreie. Daraufhin rückte die Feuerwehr an und öffnete die Balkontür, damit die Einsatzkräfte in die Wohnung gelangen konnten.

Einsatzkräfte schockiert
„Wenn Sie die Wohnung gesehen hätten!“, so ein hörbar betroffener Polizeibeamter zur „Krone“. Dort schliefen ein Mann und dessen Sohn. „Der Bub war komplett unter der Decke, völlig verschwitzt, bewegte sich aber. Der Vater bewegte sich nicht mehr“, erzählt der Beamte.

Vater und Sohn stark benommen
Da Vater und Sohn stark benommen gewirkt hatten, wurde sofort der Notarzt alarmiert: Er stellte beim 43-Jährigen und beim Vierjährigen eine Beeinträchtigung fest – vermutlich durch Suchtmittel. „Der Arzt war schockiert“, so die Polizei. Umgehend wurden Vater und Sohn ins Klinikum Klagenfurt eingeliefert. 

In der Wohnung stellten die Beamten ein halbes Kilo Cannabis und das Drogenersatzmittel Methadon sicher. Der Vater konnte bisher nicht zum Geschehen befragt werden: Er ist gesundheitlich nicht dazu in der Lage, wurde aber bereits aus dem Klinikum entlassen. 

Sohn war zu Besuch
Die Mutter des Buben wurde vom Verbleib ihres Kindes informiert. Der Vierjährige war bei seinem leiblichen Vater zu Besuch gewesen. Das Kind befindet sich noch im Krankenhaus. 

Die Suchtmittelgruppe führt die Ermittlungen gegen den in der Drogenszene bekannten Mann weiter. Das Jugendamt wurde informiert.

Wirkung von Methadon
Für die Wirkung von Methadon bei unter 15-Jährigen liegen laut österreichischem Arzneispezialitätenregister keine Daten vor. Das Mittel, das auch in der Schmerztherapie eingesetzt wird, wird bei Kindern nicht angewendet. Aus Hamburg ist bekannt, dass eine Elfjährige durch eine Methadon-Überdosis starb. Der Bub könnte aber auch vom Cannabis „high“ gewesen sein. Analysen und Ermittlungen laufen.

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